Auch noch 2016 will die SRG den Gebührenzahlern scheinbar brisante Zahlen vorenthalten. Beispielsweise soll niemand erfahren, wie viel Geld die SRG für die Übertragungsrechte der Olympischen Sommerspiele in Rio ausgab. Das staatsnahe Unternehmen blockt Medienanfragen dazu beharrlich ab. Immerhin: Das ganze Abenteuer soll laut SRG 17 Millionen Franken gekostet haben. Darin eingeschlossen sind gemäss SRG die Flüge, Löhne sowie die Unterkunft und Verpflegung sämtlicher 140 (!) Mitarbeiter, die in Rio waren. Sowie die Übertragungsrechte.

Ein SRG-Insider schätzt diese gegenüber saldo auf 5 Millionen Franken. Nachfrage bei der SRG: Stimmt das? Antwort von SRG-Sprecher Daniel Steiner: «In den Verträgen steht eine Stillschweigeklausel.» 

Ähnlich sieht die Rechnung der Fussball-Europameisterschaft aus, die am 10. Juli zu Ende ging. Ein teurer Sommer. Damals reisten 87 SRG-Mitarbeiter nach Paris, um das Ereignis journalistisch zu betreuen. Laut SRG betrugen die Gesamtkosten für diesen Sportanlass 18 Millionen Franken. Die Übertragungsrechte dürften gemäss Schätzung des Experten rund 6 Millionen Franken gekostet haben. Auch dazu meint SRG-Sprecher Steiner nur: «Wir geben keine Auskunft zur Höhe dieser Kosten.» 

Jeder Haushalt mit einem TV muss allein fürs Fernsehen jedes Jahr Gebühren von Fr. 286.10 bezahlen. Wohin das Geld geht, erfährt er nur rudimentär. Im Leitbild der SRG steht jedoch: «Wir informieren faktenorientiert und transparent.» Gemeint ist wohl: Höchstens über andere.