Nano-Lebensmittel: Konsumenten tappen im Dunkeln

Kleinstteilchen aus Sili-ziumdioxid können in Instant-Suppen oder Kaffee-Trockenmilch stecken, Titandioxidkrümel in Kaugummis oder Dragees. 

Für kritische Forscher ist jedoch nicht restlos geklärt, welche Nanopartikel unter welchen Bedingungen wie wirken. Gewisse Nanopartikel stehen jedenfalls im Verdacht, die Gesundheit zu gefährden (saldo 16/2012). 

Beispielsweise fanden französische und Schweizer Forscher Anfang 2011 Hinweise, dass Titan­dioxid-Nanoteilchen in der Lunge ähnlich wie Asbest wirken können. 

Bis heute erfahren die Schweizer Konsumenten jedoch nicht, ob ein Produkt synthetisch hergestellte Nanoteilchen enthält. In der EU ändert sich das nun. Hersteller müssen seit Dezember 2014 alle technisch hergestellten Nanoteilchen in ihren ­Lebensmitteln in der Zutatenliste mit dem Hinweis «Nano» deklarieren. Den Konsumenten in der Schweiz bleiben diese ­Informationen vorerst vorenthalten. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit erklärt auf eine Anfrage von saldo, das Inkrafttreten einer Deklarationspflicht von Nanopartikeln in ­Lebensmitteln und Kosmetika sei «für Anfang 2016» vorgesehen. 

Neuer Rekord bei den Autorückrufen

Autohersteller müssen immer öfter ihre Autos in die Garage zurückrufen (saldo 8/2014). Im letzten Jahr waren davon so viele Wagen betroffen wie noch nie. Das zeigt eine neue Studie des Center for ­Automotive Management in Bergisch-Gladbach (D). 

Bei über der Hälfte der Rückrufe waren fehler­hafte Airbags oder andere Mängel bei der Sicherheitsausstattung der Grund für den Rückruf. Defekte Zündschlösser oder andere defekte Elektronikbauteile waren für jeden dritten Rückruf verantwortlich, mangelhafte Bremsen für jeden zehnten. 

General Motors und Honda mussten 2014 besonders viele Autos zurückbeordern. Studien­autor Stefan Bratzel führt den Anstieg der Rückrufe darauf zurück, dass die Autotechnik ständig komplexer wird.  

Migros: Mehr Scanner statt Kassen 

Die Migros will mehr Kunden gratis für sich arbeiten lassen. In der Ostschweiz führt sie bis Juli in zwölf Filialen das Subito-System ein. Die Kunden müssen ihre Waren selber mit dem Scanner erfassen und dann am Automaten bezahlen. 

Damit erhöht sich die Zahl der Ostschweizer Filialen mit Subito-System von 18 auf 30. «Die Migros-Kundschaft weiss das Self-Scan-System Subito zu schätzen», behauptet der Grossverteiler. 

Allerdings: Das System ist bei den Kunden unbeliebt, wie eine saldo-Umfrage ergeben hat (Aus­gabe 20/2014). Die Kon­sumenten misstrauen dem System und finden es umständlich. Für die Migros hat Subito vor allem Vorteile: Sie spart Personal und kann das Einkaufs­verhalten der Kunden ­detailliert auswerten.