saldo deckte mit einem Kostenvergleich auf, dass Schweizer Labors für medizinische Analysen bis zu 18-mal mehr verlangen als Labors in Deutschland und Österreich. Schweizer Krankenversicherte zahlen massiv zu viel (saldo 9/2019). Preisüberwacher Stefan Meierhans und der Thurgauer Nationalrat Christian Lohr (Mitte) forderten ein Eingreifen des Bunds (saldo 11/2019 und 2/2020). Das Bundesamt für Gesundheit senkte ab 1. August die Tarife für Laboranalysen um 10 Prozent. Das soll Einsparungen von 140 Millionen Franken pro Jahr bringen. Zugleich schränkt der Bund die Vergütung von Vitamin-D-Tests ein, die nutzlos sind (saldo 10/2022).

Meierhans schreibt, dass damit «die Übertarifierung keineswegs beseitigt ist». Er fordert, jede einzelne Analyse neu zu berechnen. Die Laborkosten erhöhten sich von 2010 bis 2020 von 910 Millionen auf 1,6 Milliarden Franken. Sie sind der am schnellsten wachsende Kostenblock der Grundversicherung.