Adidas-Turnschuhe für 30 Franken, ein iPhone zum halben Preis oder Viagra günstig via Internet: Kopierte Markenprodukte sind auf den ersten Blick attraktive Schnäppchen. Doch der amerikanische Filmemacher Geoff D’Eon zeigt: Die schlechte Qualität der Fälschungen birgt Risiken. Smartphones können brennen oder explodieren, wenn die nachgemachten Akkus Sicherheitsstandards nicht einhalten. Heikel wird es auch bei Autoteilen wie Bremsbelägen. Tests zeigten, dass gefälschte Bremsen den Bremsweg bei Tempo 120 um rund 40 Meter verlängern können.

Produktpiraterie ist ein Riesengeschäft für die Fälscher. Drei Viertel der kopierten Waren stammen aus China. Dort mussten bereits vollständig nachgebaute Ikea-Warenhäuser und Apple-Shops schliessen. Manche Kopien sind vor allem eklig: Vermeintliche Luxusmäntel enthielten im Futter neben Vogelfedern auch Schnäbel, Krallen und Fäkalien.

Gefälschte Medikamente mit Giftstoffen

Im zweiten Teil des Films geht es um besonders heikle Produkte. So greifen Airlines unter dem Spardruck zu gefälschten Ersatzteilen. Ein solches Teil löste sich im Jahr 2000 von einem Flugzeug der amerikanischen Continental Airlines und verursachte den Concorde-Crash bei Paris.

Tödlich können auch gefälschte Medikamente enden. 2006 starben 350 Menschen in Panama wegen eines gefälschten Hustensafts. 2012 gab es in Pakistan 112 Tote durch ein falsches Herzmedikament. Manchmal enthalten solche Mittel weniger oder keinen Wirkstoff, manchmal auch giftige Substanzen. In China sterben pro Jahr rund 300 000 Menschen wegen gefälschter Medikamente. 

Der Film zeigt eindrücklich, dass Produktpiraterie kein Kavaliersdelikt ist. Und dass man aufpassen muss, wo man Schnäppchen kauft. Ansehen kann man sich die Dokumentation unter www.youtube.com/watch?v=_3DL4IgO224

«Produktpiraterie – Das tödliche Geschäft.» Ein Film von Geoff D’Eon. USA, Österreich 2013, 50 min. Films Transit International.