Prämiensparen für Zusatzversicherte
Grund- und Zusatzversicherungen bei zwei verschiedenen Versicherern? Das geht! Der Aufwand ist zwar grösser – doch die Prämienersparnis kann riesig sein.
Inhalt
saldo 16/2012
07.10.2012
Letzte Aktualisierung:
08.10.2012
Ernst Meierhofer
Wer es möglichst bequem haben möchte, hat nur eine Krankenkasse. Dann sind sowohl die obligatorische Grundversicherung als auch allfällige Zusatzversicherungen beim gleichen Versicherer, man hat nur eine einzige Police und nur einen Ansprechpartner.
Doch das kann teuer sein. Wer das Gesamtpaket bei einer Krankenkasse hat, die in der Grundversicherung hohe Tarife verlangt, zahlt bedeutend mehr als ausgefuchste Prämiensparer. Diese lassen die Zusatzversicherungen ...
Wer es möglichst bequem haben möchte, hat nur eine Krankenkasse. Dann sind sowohl die obligatorische Grundversicherung als auch allfällige Zusatzversicherungen beim gleichen Versicherer, man hat nur eine einzige Police und nur einen Ansprechpartner.
Doch das kann teuer sein. Wer das Gesamtpaket bei einer Krankenkasse hat, die in der Grundversicherung hohe Tarife verlangt, zahlt bedeutend mehr als ausgefuchste Prämiensparer. Diese lassen die Zusatzversicherungen (zum Beispiel für die halbprivate Deckung im Spital) immer am gleichen Ort – gehen aber mit der Grundversicherung regelmässig zu einer günstigen Kasse.
Doch ist diese Aufteilung nicht zu kompliziert? Muss man mit Abrechnungsproblemen rechnen? Die Ängste sind unbegründet. So gehen Sie vor:
- 1. Schicken Sie die Originalrechnung des Arztes oder des Labors zuerst jener Kasse, bei der Sie die Grundversicherung haben. Machen Sie vorher eine Fotokopie der Rechnung.
- 2. Weisen Sie Ihre Grundversicherung gleichzeitig darauf hin, dass Sie noch Zusatzversicherungen bei einer anderen Krankenkasse haben.
- 3. Nachdem Sie den Vergütungsentscheid der Grundversicherung erhalten haben, sehen Sie, ob diese gewisse Leistungen nicht übernommen hat. In diesem Fall schicken Sie die Abrechnung der Grundversicherung mit dem Doppel oder der Fotokopie der ursprünglichen Arztrechnung an die Krankenkasse, bei der Sie Ihre Zusatzversicherungen haben. Sie erhalten dann von der Zusatzversicherung eine weitere Vergütung, falls Sie bei dieser Kasse eine entsprechende Deckung haben.
Beim Bezug von Medikamenten in der Apotheke legen Sie einfach beide Versicherungsausweise vor. Falls Sie die Rechnung der Apotheke selber zahlen müssen (zum Beispiel bei Assura, Intras, Supra oder Sanagate), gehen Sie wie bei Arztrechnungen vor.
Der Wegfall von allfälligen Rabatten fällt nicht ins Gewicht
Ein kleiner Nachteil der Aufteilung: Es kann sein, dass Sie bei Ihrem jetzigen Versicherer gewisse Rabatte bei den Zusatzversicherungen verlieren, falls Sie die Grundversicherung wegzügeln. Doch diese Einbusse machen Sie mit der Prämienersparnis in der Grundversicherung x-fach wett. Umgekehrt müssen Sie keine Angst haben, dass Ihnen Ihr jetziger Versicherer die Zusatzversicherungen kündigt. Das ist gesetzlich verboten.
Ebenfalls wichtig: Wenn grosse Krankenkassen eigene Billigkassen (Tochtergesellschaften) führen, gibt es oft keinerlei Probleme. Zum Beispiel bei der Helsana. Zu ihr gehören Avanex, Maxi.ch, Progrès und Sansan. Wer hier die Grundversicherung von der Helsana zu einer Tochter wechselt, hat es leicht: Interessenten können auch die Zusatzversicherungen unverändert und zu den gleichen Bedingungen «mitnehmen». Und: Sie erhalten auch künftig nur eine Prämienrechnung, und für ihre Arzt- und Spitalrechnungen haben sie weiterhin nur eine einzige Einsendeadresse.
Günstige Tochterkassen auch bei CSS, Groupe Mutuel oder Visana
Den gleichen Vorteil haben Versicherte, die bei einer der vier Mitgliedskassen der Groupe Mutuel sind (Avenir, Philos, Easy Sana und Mutuel Assurance) oder Kunden der Visana, die ebenfalls zwei weitere Kassen führt (Sana 24 und Vivacare).
Dieselben Erleichterungen gelten für viele Grundversicherte der CSS. Sie machen vielerorts einen Fehler, wenn sie nicht zur CSS-Tochtergesellschaft Arcosana wechseln. Wer allerdings zur CSS-Tochter Sanagate wechselt, kommt nicht in den Genuss solcher Vorteile, sondern hat weiterhin zwei getrennte Versicherer.
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