Online-Börsenhandel: Dieselben Geschäfte für 354 oder 2043 Franken

Die Finanzplattform Cash wirbt mit pauschal 29 Franken pro Online-Börsengeschäft. saldo hat das Angebot mit andern Banken verglichen. Fazit: Es gibt günstigere, aber auch viel teurere Lösungen.

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saldo 06/2014

02.04.2014

Bernhard Bircher

Abonnenten des Finanz-Newsletters Cash erhielten im März ein verlockendes Angebot: «Jede Online-Börsentransaktion für 29 Franken, egal welcher Börsenplatz und welches Anlagevolumen – weltweit.» Das Gemeinschaftsunternehmen des Ringier Verlags und der Bank Zweiplus in Zürich bietet Privatanlegern Zugang zu 29 Börsenplätzen.

saldo hat mit Hilfe des Finanzvergleichsdiensts Moneyland die Handels- und Depotkosten für einen P...

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saldo hat mit Hilfe des Finanzvergleichsdiensts Moneyland die Handels- und Depotkosten für einen Privatanleger bei 14 Banken verglichen. Neben reinen Internetbrokern wie Swissquote oder Strateo wurden auch Universalbanken wie Migros-Bank, UBS oder Credit Suisse untersucht. Die Annahmen: Der Anleger ersteht an der Schweizer Börse für 60 000 Franken börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sowie zwei Schweizer Aktien für 10 000 Franken. Für umgerechnet 21 000 Franken kauft er über die deutsche Börse Xetra und die US-Börse Nasdaq zudem zwei Titel in US-Dollar und Euro. Insgesamt tätigt der Musterkunde in einem Jahr 14 Börsengeschäfte. Er setzt also mehrheitlich auf ETFs in Schweizer Währung. ETFs erzielen bei tieferen jährlichen Fondskosten in der Regel bessere Renditen als teure aktiv von Managern verwaltete Fonds («K-Geld» 1/14). Zudem ist – im Gegensatz zu einzelnen Aktien – bei Fonds das Verlustrisiko auf verschiedene Titel gestreut.

Fazit: Der Musterkunde zahlt bei Cash 615 Franken im Jahr. Beim Tabellenführer CornèrTrader – ein Angebot der Tessiner Cornèr Bank – kosten dieselben Geschäfte nur 354 Franken. Die Aufschlüsselung nach Anlagekategorien zeigt: ETFs kauft ein Anleger am günstigsten bei Swissquote. Wer Börsengeschäfte bei UBS und Credit Suisse erledigt, zahlt im Vergleich zu CornèrTrader über 1400 Franken mehr.

Börsenhandel / Die wichtigsten Tipps

Langfristige Anlagen: Je länger der Anlagehorizont ist, desto mehr relativieren sich Wertschwankungen – bei Aktien oder Aktienfonds sollte man mit mindestens zehn Jahren rechnen.
Umschichtungen vermeiden: Die durchschnittliche Rendite für private Anleger ist bei mehrjähriger Anlagedauer umso höher, je weniger das Depot umgeschichtet wird.
Versteckte Kosten: Wer Wertpapiere in ausländischer Währung kauft, muss auf der Hut sein. Banken kassieren für den Wechsel von Franken in die Fremdwährung kräftig mit und deklarieren den Zuschlag nicht immer transparent.
Nicht spekulieren: Handeln Sie nie an der Börse mit fremdem Geld, sondern setzen Sie nur Ersparnisse ein, die Sie im Fall eines Verlusts verschmerzen können.
Kostenfalle Telefonkauf: Ein telefonischer Börsenauftrag geht rasch ins Geld. So zahlt man für den Kauf von ETFs im Wert von unter 10 000 Franken über die Schweizer Börse bei Cash statt pauschal 29 happige 70 Franken.

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