2014 löste China die USA als grösste Wirtschaftsmacht ab. Für den österreichischen Journalisten Thomas Seifert ist diese Entwicklung die bedeutendste Verschiebung im globalen Machtgefüge seit dem Ersten Weltkrieg. Die aufstrebenden Millionenmetropolen Asiens wie Shanghai, Peking, Mumbai, Jakarta und Seoul begnügen sich nicht mehr mit Auftragsproduktionen für westliche Firmen.

Europa und die USA müssten handeln, schreibt Seifert, und die soziale Marktwirtschaft wieder ins Zentrum wirtschaftlichen Handelns stellen. Zudem müssten die westlichen Regierungen ihre für selbstverständlich ­gehaltene Dominanz hinterfragen. Wie handlungsfähig sei zum Beispiel der Uno-Sicherheitsrat, wenn Indien oder Indonesien keinen Sitz in diesem Gremium haben? Oder: Wie könnten Entwicklungsländer der Weltbank vertrauen, wenn der Präsident der USA den Weltbank-Chef jeweils in Eigenregie wählt? Ein anspruchsvolles und sehr informatives Buch.

Thomas Seifert, «Die pazifische Epoche», Deuticke, ca. Fr. 30.–