Todesanzeigen sind für die Zeitungen lukrativ. Eine Todesanzeige im Format 14,6 mal 12 cm kostet zum Beispiel beim Zürcher «Tages-Anzeiger» Fr. 2363.90. Im Jahre 2002 waren es um die 1000 Franken («K-Tipp» 2/2002). Damals betrug die beglaubigte Auf­lage des «Tages-Anzeigers» 234 518 Exemplare, letztes Jahr waren es  lediglich noch 164 085 Exemplare.

Stossend: Ein Inserat in der Rubrik Automarkt kostet 10 Prozent weniger als eine Todesanzeige. Denn: Beim Automarkt erhalten Inserenten 30 Prozent Rabatt – bei Todesanzeigen lediglich 20 Prozent. Wäre es beim Automarkt möglich, ein Inserat in der erwähnten Grösse aufzugeben, würde es mit fast 300 Franken weniger zu Buche schlagen. Sonja Stieglbauer von der Tamedia erklärt, die entsprechenden Rabatte ­ergäben sich «aufgrund der Wettbewerbssituation und der historischen Entwicklung».

Im Raum Zürich haben Hinterbliebene mit der «Neuen Zürcher Zeitung» noch eine Ausweichmöglichkeit. Doch der Wettbewerb spielt nicht: Bei der NZZ kostet eine praktisch gleich grosse Todesanzeige (14,3 mal 12 cm) trotz deutlich niedrigerer Auflage von 108 709 Exemplaren sogar noch etwas mehr als beim «Tages-Anzeiger», nämlich Fr. 2533.70. Zur NZZ-Gruppe gehört auch die «Neue ­Luzerner Zeitung». Dort liegt eine 14,4 mal 12 cm grosse Todesanzeige mit Fr. 2218.– etwa im gleichen Preisbereich wie beim viel grösseren «Tages-Anzeiger».

Ein Kostenfaktor ist die oft ­vorgegebene Mindestbreite. Bei der NZZ beträgt sie 14,3 cm. Laut NZZ vereinfacht die Vorgabe die Seitengestaltung und schafft ein ruhiges Erscheinungsbild. 

Kosten zu sparen, ist bei Todesanzeigen nicht einfach. Einziger Weg ist das Ausweichen auf kleinere Zeitungen oder auf die Regionalausgaben der grossen Zeitungen. Im Winterthurer «Landboten» kostet eine  11,6 mal 12 cm grosse Todesanzeige 990 Franken. Und im «Zürcher Unterländer»  (14,6 cm mal 12 cm) sind es 826 Franken.