1 Muss man ein Darlehen verzinsen?

Unter Privaten nur dann, wenn es ausdrücklich vereinbart wurde. Sonst sind ­Privatdarlehen zinslos.

2 Müssen solche Verträge schriftlich ­abgeschlossen werden? 

Nein. Ein Darlehensvertrag ist auch mündlich gültig oder wenn er stillschweigend abgeschlossen wurde. Es empfiehlt sich aber, einen schriftlichen Vertrag abzuschliessen. Darin sollten mindestens der Betrag, die Laufzeit oder die Kündigungsfrist sowie ein allfälliger Zins festgehalten sein. 

3 Wie lange ist die Kündigungsfrist, wenn man nichts vereinbart hat?

Dann können die Darlehensgeber jederzeit verlangen, dass ihnen das Geld innerhalb von sechs Wochen vollständig zurückgezahlt wird. 

4 Können langfristige Darlehen ­vorzeitig gekündigt werden?

Nur bei Vorliegen eines wichtigen Grunds, der eine Fortsetzung des Vertrages für den Darlehensgeber unzumutbar macht. Beispiel: Das Darlehen ist für einen bestimmten Zweck bestimmt, und der Empfänger hält sich nicht daran. 

5 Dürfen Darlehensnehmer das Geld vorzeitig zurückzahlen?

Ja, das ist jederzeit möglich. Falls Zinsen vereinbart wurden, müssen sie für die gesamte Laufzeit bezahlt werden.

6 Wann verjähren Darlehen?

Nach zehn Jahren. Bei Darlehen über eine bestimmte Laufzeit beginnt die Ver­jährungsfrist bei Ablauf der vereinbarten Vertragsdauer, bei unbefristeten Darlehen sechs Wochen nach der Geldübergabe. Mit jeder Zins- oder Teilrückzahlung ­beginnt die Verjährungsfrist von Neuem zu laufen.

7 Wie kann ein Darlehen abgesichert werden? 

Beispielsweise mit einem Faustpfand, etwa einer Uhr oder Schmuck. Der Pfandvertrag ist nur gültig, wenn das Pfand dem Darlehensgeber übergeben wird.

8 Was ist ein Konsumkredit?

Eine spezielle Form des Darlehens. Bei diesem Vertrag gibt eine Bank oder eine andere Firma einer Privatperson einen ­Kredit zwischen 500 und 80 000 Franken. Konsumkreditverträge müssen schriftlich abgeschlossen werden. Der Höchstzinssatz darf zwölf Prozent nicht überschreiten.

9 Darf die Bank jedem Konsumenten Kredit gewähren? 

Nein. Eine Bank muss die Finanzen des ­betreffenden Kunden sorgfältig prüfen. Als kreditfähig gilt, wer in der Lage ist, den Kredit innerhalb von 36 Monaten zurückzuzahlen.

10 Was sind die Folgen, wenn der ­Kreditgeber die Kreditfähigkeit des Konsumenten nicht richtig geprüft hat?

Dann verliert der Kreditgeber seinen ­Anspruch auf den Zins. Bei sehr groben Fehlern bei der Kreditfähigkeitsprüfung muss der Konsument den Kredit nicht mehr ­zurückzahlen.