«Es ist sehr praktisch, dass drei Generationen in unserem Haushalt leben», sagt Kranken­wagenfahrer Wen Liang: «Die Grosseltern kochen, putzen und betreuen unsere beiden Söhne.» Das kommt den berufstätigen Eltern entgegen. Die Grossfamilie wohnt in einem sechsstöckigen Gebäude in Fenghuang – einem belebten Viertel der Acht-Millionen-Stadt Fuzhou. Im Quartier bietet ein Fleisch- und Gemüsemarkt jeden Morgen frische Ware an. Am Abend verwandelt sich ein Teil der Trottoirs in eine Restaurantterrasse. Überall gibt es überdachte Orte, wo die Bewohner das beliebte Strategie- und Geschick­lichkeitsspiel «Mahjong» spielen. Und am Eingang des Quartiers befindet sich ein kleiner Platz: Hier treffen sich die Frauen abends zum Tanz. 

Finanzielle Situation

Haushaltseinkommen pro Monat: 1400 Franken, nach Abzug der Kranken­versicherung von rund 60 Franken

Kosten fürs Wohnen:Keine. Die Wohnung gehört den Grosseltern Xiangxiu Liang und Lanjin Weng.

Steuern pro Jahr: rund 70 Franken

Sind Sie mit der Wohnsituation zufrieden? 

Lü: Sie ist okay. Aber da wir im fünften Stock wohnen, wäre ein Aufzug praktisch (lacht).

Was gibt es heute zum Abendessen?

Lü: Ravioli, sautiertes Gemüse, Tofu, Muscheln und Lammsuppe.

Welchen Beruf üben Sie aus?

Wen: Ich habe bereits viele Berufe ausgeübt. Bevor ich Krankenwagenfahrer wurde, arbeitete ich als Chauffeur bei einer Bank. 

Lü: Ich arbeite seit Abschluss meiner Ausbildung als Verwaltungsangestellte bei derselben Transportfirma. Ich arbeite gern mit meinem Manager zusammen und kann wertvolle Erfahrungen sammeln.

Wie viel Zeit brauchen Sie zur Arbeit?

Wen: 15 Minuten mit dem eigenen Auto.

Lü: 20 Minuten – ebenfalls mit dem Auto.

Wie lange arbeiten Sie?

Wen: Fünfeinhalb Tage pro Woche, durchschnittlich neun Stunden pro Tag. Wenn ich Nachtwache habe, bin ich bis zu 20 Stunden ununterbrochen im Dienst.

Lü: Im Durchschnitt sechs Tage pro Woche, ebenfalls neun Stunden pro Tag.

Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?

Lü: Zu Hause. Als wir das letzte Mal weiter weg gingen, reisten wir mit dem Hochgeschwindigkeitszug in 40 Minuten ins 200 Kilometer entfernte Nanping zu meiner Familie. Die Stadt liegt wie Fuzhou in der Provinz Fujian.

Sparen Sie Geld?

Wen: Nein.

Welchen Luxus leisten Sie sich?

Wen: Wir können uns nichts Spezielles leisten. Unser einziger Luxus besteht darin, den Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen.

Wie wirkt sich die Coronakrise auf Ihr ­Leben aus?

Lü: Corona hat unser Leben nicht beeinflusst. Wir sind einfach zu Hause geblieben.