Edward Snowden bewies mit unzähligen Dokumenten, dass der US-Geheimdienst Leute im In- und Ausland überwacht. 
Doch Snowden ist längst nicht der Einzige, der ge­heime Machenschaften von staat­lichen Behörden aufdeckte. Der Dokumentarfilm «Digitale Dissidenten» widmet sich sogenannten Whistleblowern. Das sind Personen, die vertrau­liche Informa­tionen, die aber für die Allgemeinheit wichtig sind, an die Öffentlichkeit bringen.

Bereits 1969 wurde ein Whistleblower berühmt: Der US-Amerikaner Daniel Ellsberg veröffentlichte Geheim­papiere aus dem Pentagon, dem Hauptsitz des Verteidigungsministeriums. Sie zeigten, dass die Regierung die Bevölkerung jahrelang über den Vietnamkrieg angelogen hatte. Ellsbergs Ankläger forderten 115 Jahre Haft. Doch er blieb auf freiem Fuss.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA brachen beim Auslandsgeheimdienst NSA alle Dämme. Alles und jeder wurde überwacht. Den NSA-Mit­arbeitern Tom Drake und William Binney ging das zu weit. Sie gingen an die Öffentlichkeit. Doch kaum jemand schenkte ihnen Gehör. Sie konnten ihre Vorwürfe nicht mit Daten belegen. 

Der Dokfilm punktet mit aufschlussreichen Interviews – darunter einem längeren Gespräch mit Julian Assange. Auf dem Internetportal Wikileaks.com machte dieser Geheimdokumente der USA öffentlich.

Auch ­Datenexperten und Politiker kommen zu Wort. Der Film zeigt, wie Whistle­blower ihre Karriere und oft gar ihr Leben ruinieren. Für die US-amerikanische Regierung etwa gelten Personen wie Edward Snowden und Julian Assange als Verräter und Staatsfeinde. Der Dokumentarfilm ist auf DVD erhältlich.    

«Digitale Dissidenten.» Ein Film von Cyril Tuschi. Deutschland 2015, 88 Min. Good Movies 2016.