Die Schweiz ist trotz der starken ­Besiedlung in den vergangenen 150 Jahren ein Waldland geblieben. Gemäss dem Verband Baum Schweiz stehen rund 535 Millionen Bäume in den hiesigen Wäldern. Die ältesten Exemplare sind rund 1500 Jahre alt. Es handelt sich dabei um Eiben.  

Bäume spielen seit jeher eine wichtige Rolle im Leben der Menschen, schreibt Daniel Roth im Vorwort seines Buchs «Baumwanderungen»: Sie boten Schutz, lieferten Nahrung und den Brennstoff für das Feuer, «den Motor der menschlichen Zivilisation». Roth hat 30 Wanderrouten zu den eindrücklichsten Bäumen der Schweiz zusammengestellt. Einige steckten einst Grenzen ab. Andere markierten wichtige Plätze des gesellschaftlichen Lebens, etwa die «Dorf­linden» oder die «Gerichtsbäume».

Packend schildert der Autor die ­Legenden, die sich um die Bäume ­ranken. Imposant ist etwa die Marchlinde von Linn AG. Sie zählt mit einer Höhe von 20 Metern und einem Stamm­umfang von 11 Metern zu den mächtigsten Linden der Schweiz. ­Andere Wanderungen führen in den «Obstgarten des Juras» rund um La Baroche in der südöstlichen Ajoje. Oder in den Eichen-Witwald im Baselbieter Naturschutzgebiet Wildenstein, der zu den wenigen bis heute erhal­tenen mittelalterlichen Kulturlandschaften der Schweiz zählt.

Praktisch: Zu jeder Wanderung gibt es eine Routenkarte sowie Kurzinformationen über Anfahrt, Schwierigkeitsgrad und Wanderzeit.

Daniel Roth, «Baumwanderungen», Haupt, Bern 2021, 206 Seiten, ca. 38 Franken