Der Flugbetrieb läuft langsam wieder an. Unklar ist, welche Destinationen die Airlines ab wann und für wie lange anfliegen. Klar ist: Bei einem Ausfall eines gebuchten Flugs haben die Passagiere Anspruch auf Rückerstattung des Ticketpreises.
Einige Fluggesellschaften wie zum Beispiel British Airways versuchen, das zu umgehen. Sie offerieren stattdessen Reisegutscheine im Wert der gebuchten Tickets, gültig bis zum 30. April 2022. Bei der Swiss gibts zusätzlich einen Gutschein von 50 Franken. Der neue Flug muss aber dieses Jahr stattfinden («K-Tipp» 11/2020). Passagiere müssen Gutscheine jedoch nicht akzeptieren: Sie können auf Rückzahlung bestehen.
Swiss weniger grosszügig als andere Fluggesellschaften
Um die Rückzahlung des Ticketpreises zu vermeiden, verzichten viele Airlines zurzeit auf die Umbuchungsgebühren. Bei Edelweiss zum Beispiel kostet eine Umbuchung in normalen Zeiten bis zu 100 Franken pro Strecke, bei Swiss 80 Franken, bei Easy Jet je nach Tarif zwischen 32 und 50 Franken.
Doch aufgepasst: Der Wegfall der Umbuchungsgebühren für Flüge findet sich nur im Kleingedruckten. Gemäss Swiss-Website ist das «Umbuchen ohne Gebühr» nur beim teuren «Flex»-Tarif möglich. Bei den günstigen «Light»- und «Classic»-Tarifen steht «Umbuchen gegen Gebühr». Erst wenn die Kunden nach unten scrollen, finden sie den Hinweis: «Aufgrund des Coronavirus können Sie einmalig Ihren gebuchten Flug ohne Gebühr umbuchen.» Klickt man auf «genauere Informationen», erscheint eine Fehlermeldung. Die Swiss spricht von «technischen Problemen».
Was Kunden deswegen nicht sehen: Die Umbuchungsgebühr fällt für alle Flüge weg, «die bis 30. Juni gebucht werden und ein bestätigtes Reisedatum bis 30. April 2021 haben». Das heisst: Wer solche Flüge bucht, kann sich den teuren «Flex»-Tarif sparen. Das Umbuchen ist auch beim günstigeren «Light»-Preis kostenlos möglich.
Ist der neue Flug teurer, muss der Kunde die Differenz zahlen
Zusätzlich ärgerlich: Gilt der ursprünglich bezahlte Preis für den umgebuchten Flug nicht mehr, verlangt Swiss – wie andere Fluggesellschaften –, dass der Kunde den Aufpreis zahlt. Ist das neue Ticket günstiger, empfiehlt Swiss, die bisherige Buchung zu stornieren, den Kaufpreis zurückzuverlangen und neu zu buchen. Grund: Die Rückzahlung eines allfälligen Differenzbetrags sei «systemtechnisch nicht möglich».
Auch bei Easyjet gibt es verschiedene Tarife. Sie heissen «Standard» und «Flexi». Wie bei der Swiss erfahren Passagiere nur im Kleingedruckten, dass die «Änderungsgebühr» bei beiden Tarifen zurzeit entfällt. Für wie lange, schreibt Easyjet nicht.
Ermässigungen bei Bahntickets ins Ausland
Paris, Wien, Berlin: Es muss nicht per Flugzeug sein. Viele europäische Städte sind auch bequem mit dem Zug erreichbar.
Bahnreisende nach Deutschland erhalten mit Halbtaxabo oder GA 15 Prozent Rabatt auf den Normalpreis, wenn sie das Ticket in der Schweiz kaufen. Weil das deutsche Zugpersonal den Swisspass nicht lesen kann, benötigen Reisende die Internationale Rabattkarte. Diese personalisierte Karte ist kostenlos im SBB-Online-Ticketshop oder am SBB-Schalter erhältlich. Mit der Rabattkarte gibt es auch Ermässigungen für Reisen nach Dänemark, Österreich, Tschechien, Ungarn, in die Niederlande und die Slowakei.
Eine Alternative ist die Bahncard der Deutschen Bahn, mit der Deutschlandreisende von einem Rabatt von 25 oder 50 Prozent profitieren können. Die Bahncard 25 kostet für drei Monate rund 19 Franken, die Bahncard 50 rund 76 Franken, erhältlich über www.saldo.ch/db-bahncard oder am DB-Schalter.