Bahnkunden erhalten automatisch den Swiss­pass im Kreditkartenformat, wenn sie ein Halbtax-, General- oder Verbundabo kaufen. Die Bahnbetriebe kennen zwar das Alter und den Wohnort der Kunden. Sie erfahren aber nicht, welche Strecken der Abo-Inhaber fährt – zumindest ­solange nicht, wie der Kunde seine Billette am Schalter oder am Auto­maten kauft.

Anders ist es, wenn jemand den Swisspass mit der SBB-App verknüpft, das heisst sich mit dem Swiss­pass-Konto anmeldet und den «Swisspass Mobile» unter «Billette und Abos» aktiviert. In diesem Fall speichern die SBB auch Daten zu Billettkontrollen. Das zeigen Datenauskunftsgesuche, die saldo stellte.

In den Kundendossiers der SBB ist ersichtlich, wann Reisende auf welcher Strecke kontrolliert wurden. Zum Beispiel: Kontrolle am 9. Juni, 16.34 Uhr, ­Zürich–Winter­thur, 2. Klasse. Aus vielen solchen Kontrollen ergibt sich ein Bewegungsprofil des Swiss­pass-Inhabers.

Die Verknüpfung mit der App kann man trennen

Wer das vermeiden will, sollte den Swisspass nur mit der Karte verwenden, nicht mit dem Handy. Hinzu kommt, dass es bei Kontrollen Ärger geben kann, wenn man nur den Swiss­pass auf dem Handy dabeihat. Denn lässt sich das ­Ticket wegen eines Defekts oder ­eines leeren Akkus nicht zeigen, behandeln die Bahnen das als Reise ohne gültigen Fahrausweis. Das kostet eine Umtriebsentschädigung von 30 Franken.

Tipp: Wer seinen Swisspass bereits mit dem Handy verknüpft hat, kann die Verbindung in der SBB-App wie folgt löschen: Profil > Persönliche Daten > Swisspass Mobile trennen.