Zuerst waren die Engländer da. Sie verbrachten ab dem frühen 19. Jahrhundert ihre Ferien an den Ufern der grossen Schweizer Seen. Dann zog es sie in die Höhe. Um 1850 stand besonders die Region Zermatt mit einer Vielzahl an Viertausendern hoch in der Gunst der englischen Bergenthusiasten. 

Bald entstanden Hotels in luftiger Höhe. Viele waren kaum mehr als ein Basislager für die Erstbesteigungen der Drei- und Viertausender. Im Berner Oberland entstand 1820 ein Berghaus auf dem Faulhorn. Um 1830 begann der alpine Gasthausbau im Wallis. Und ab 1854 empfing das Gasthaus Riffelberg oberhalb von Zermatt mit Blick aufs Matterhorn die ersten Gäste. 

Zu Beginn unterschieden sich die Bauten kaum von den einfach gehaltenen Häusern in der Gegend. Bald aber wurden die Gasthäuser grösser und luxuriöser. In den 1880er Jahren war der Start der Hochblüte in der Berghotellerie. Neben den Engländern kamen immer mehr auch deutsche Touristen. Einen bedeutenden Aufschwung erlebten vor allem Gebiete mit neu errichteten Bahnen. Grindelwald, Mürren und Wengen zum Beispiel erhielten in den 1890er-­Jahren einen Bahnanschluss. Das kurbelte den Hotelbau mächtig an, bis die Boomjahre mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein Ende fanden. 

Der Architekturhistoriker Roland Flückiger-Seiler lässt die Pioniertaten der Schweizer Berghoteliers zwischen 1830 und 1920 in einem prächtigen Bildband mit viel Hintergrundinformationen aufleben. Ein Buch für alle, die wissen möchten, wie die Hotels in die Alpen ­kamen.