Die Gebühren für Radio und Fernsehen betragen zurzeit Fr. 451.10 pro Jahr. Das sind Fr. 171.50 mehr als 1987. Damals wurden die Gebühren eingeführt. Seither stiegen die Kosten fürs Fernsehen um 59 Prozent, für den Radioempfang gar um 78 Prozent. Zum Vergleich: Die Teuerung betrug im selben Zeitraum nur 45 Prozent. 

Zurzeit verlangt die Billag für den Fernsehempfang Fr. 286.10 Franken. Der Radioempfang kostet 165 Franken. Die Radiogebühren sind also tiefer. Die SRG machte mit den werbefreien SRG-Radiosendern in den vergangenen fünf Jahren trotzdem Gewinne. Dies geht aus den Geschäftsberichten der SRG hervor. Das Betriebsergebnis der Sparte Radio erhöhte sich von 8,2 Millionen Franken im Jahr 2010 auf 43,4 Millionen Franken im letzten Jahr. Zusammengerechnet nahmen die werbefreien SRG-Radiosender mit Gebühren in fünf Jahren 103,7 Millionen Franken mehr ein, als sie ausgaben. Im Klartext: Die Radiohörer bezahlten über 100 Millionen Franken zu viel an Radiogebühren. Die SRG verwendet dieses Geld, um die Löcher in der Sparte Fernsehen zu stopfen. Seit 2010 fahren die SRG-Fernsehsender laut Jahresbericht jährlich Millionenverluste ein. 

Eine Senkung der Radiogebühren kommt laut Bundesamt für Kommunikation trotzdem nicht in Frage, weil die Kosten aufgrund des Internetangebots nicht mehr eindeutig auf die beiden Sparten Radio und Fernsehen verteilt werden könnten. Zudem würden die Gebühren ab 2018 oder 2019 nicht mehr getrennt erhoben.

Ab dann werden alle Haushalte für Radio und Fernsehen zahlen – egal ob sie die Sender nutzen oder nicht. Das haben die Stimmbürger im Juni knapp so entschieden. Die gemeinsame Gebühr für Radio und Fernsehen soll dann laut Bundesrat rund 400 Franken betragen.