Mieten: Nur noch halb so viele günstige Wohnungen

Das Angebot an freien Mietwohnungen hat sich während der letzten zehn Jahre stark verändert. Heute kosten nur noch gut die Hälfte der ausgeschriebenen Wohnungen weniger als 1700 Franken pro Monat. Vor zehn Jahren lagen noch rund drei Viertel des Angebots in dieser Preisklasse. Dies ergibt die Auswertung der Immobilienberatungsfirma Wüest und Partner. 

Doch nicht nur das Angebot auf dem freien Markt hat sich verteuert. Auch die Mietzinse von Wohnungen, die unter der Hand vergeben werden, haben aufgeschlagen. Der Mietindex des Bundesamts für ­Statistik zeigt, dass die Bestandesmieten in derselben Periode um 14 Prozent gestiegen sind. Die Bestandesmieten sind der Durchschnitt aller Mietzinse der vermie­teten Wohnungen. 

Zum Vergleich: Die allgemeine Teuerung betrug in den letzten zehn Jahren in der Schweiz gesamthaft nur 2,8 Prozent. Der Mietzins macht laut Bundesamt 20 Prozent der Ausgaben eines Haushalts aus.

Mieter mit kleinem Budget finden auf dem Wohnungsmarkt immer weniger passende Angebote: Wohnungen, die weniger als 1000 Franken kosten, machen heute nur noch 13 Prozent des Angebots aus. Vor zehn Jahren lag der Anteil bei 29 Prozent. Wer hingegen mehr als 2400 Franken pro Monat fürs Wohnen ausgeben kann, hats einfacher: Der Anteil der ausgeschriebenen Wohnungen in dieser Preisklasse hat sich fast verdreifacht. 

Diese Preissteigerung bei den ­ausgeschriebenen Wohnungen führt dazu, dass nur jene Mieter um­ziehen, die unbedingt müssen. Denn wer die Mietwohnung wechselt, sieht sich laut Wüest und ­Partner «mit höheren Mieten» konfrontiert.