Bei Menschen mit Schizophrenie kommt es bei einer Operation öfter zu Komplikationen: Das fanden Forscher der Uni Taipeh in Taiwan heraus. Sie werteten Daten von fast 9000 Schizophrenie-Patienten aus, die sich einer grösseren Operation unterziehen mussten. Als Vergleich dienten die Angaben von 36 000 Operierten ohne psychische Krankheit.

Nierenversagen, Schlaganfall oder eine Lungenentzündung nach dem Eingriff kamen bei den Schizophrenen häufiger vor. Ihr Risiko, im Monat nach der Operation zu sterben, war gar fast dreimal so hoch, so die Autoren in «Annals of Surgery».

Aus der Schweiz gibt es dazu keine Studien. Gemäss Thomas Ihde, Chefarzt für Psychiatrie am Spital Interlaken, dürfte es hier ähnlich sein: «Es ist erwiesen, dass Ärzte schizophrene Patienten weniger gut abklären – weil diese Menschen Angst machen. Auch das Pflegepersonal geht weniger oft zu einem schizophrenen Patienten ins Zimmer.»