Demnächst brauche ich einen neuen Scheinwerfer am Velo. Das ist an und für sich keine ­welt­bewegende Sache. Trotzdem ­mache ich mir vor dem Kauf ­Gedanken ­darüber, was der Scheinwerfer ­alles können muss. Natürlich muss er hell leuchten. Er soll über eine Standlicht­funktion ver­fügen. Und idealerweise auch über einen Sensor, damit sich das Licht bei Einbruch der Dunkelheit von selbst einschaltet.

So stiess ich auf den «IQ-XS friendly» des deutschen Herstellers Busch & Müller.
Der ­Zusatz «friendly» steht für das Umwelt­engagement der Firma. Busch & Müller ­pro­duziert nicht in Fernost, sondern in Deutschland. Und der gesamte Strom, den die Firma braucht, stammt aus Wasserkraft.

Das Besondere am «IQ-XS friendly»: Das Kunststoffgehäuse enthält kein Erdöl.
Es ist laut dem Hersteller «zu 100 Prozent rückstandslos kompostierbar». Trotzdem ­biete es «die gewohnt gute Qualität». Und der Scheinwerfer ist nicht einmal teurer als vergleichbare Modelle.

Das klingt gut. Und trotzdem bin ich ­unentschlossen: Darf das Gehäuse nass und ­dreckig werden – oder zerfällt es schon am Velo zu Kompost? Ich hoffe nicht. Und ­werde ich mich, wenn der Scheinwerfer ­dereinst den Geist aufgibt, noch daran ­erinnern, dass das Gehäuse kompostierbar ist? Werde ich in der Lage sein, es zu ­demon­tieren? Kann ich es einfach auf den ­Kompost werfen – oder muss ich es ­­ zerkleinern? Und wird mein Nachbar einen Wutanfall bekommen und rufen: «Welcher Vollidiot entsorgt denn seine ­Plastik­abfälle im Kompost?»