Die Sendung «Meteo» hat die höchste Einschaltquote des Schweizer Fernsehens. Jeden Abend sahen sich laut SRF im vergangenen Jahr durchschnittlich 631 000 Zuschauer die Wettersendung an – über 40 000 mehr als die Hauptausgabe der «Tagesschau» unmitttelbar davor. 

«Meteo» dauert vier Minuten. Dienstags aber seit Anfang Jahr eine Minute länger. Grund: Die Sendung enthält neu ein Gewinnspiel. Dabei dürfen die Zuschauer eine Frage zum Thema Wetter beantworten. Zu gewinnen gibts einen Gutschein «für Freizeit-ÖV- Highlights» im Wert von 1000 Franken. ­Sponsor sind die SBB. 

Für sie ist das Sponsoring ein Schnäppchen, denn sie bezahlten für die Ein­blendung «Unterstützt durch: SBB AG» zur besten Sendezeit keinen Rappen. Sie stellen bloss den Gutschein aus. Ein gutes Geschäft. Wer zwischen «Tagesschau» und «Meteo» Werbung schalten will, zahlt für 30 Sekunden 22 500 Franken. 

Kommt dazu: Das Quiz beschert dem Schweizer Fernsehen schöne Einnahmen. Denn jeder Anruf kostet Fr. 1.20. Wie viele Leute anrufen, will SRF saldo nicht sagen. Das ist offenbar Geschäftsgeheimnis. 

Gemäss den Sponsoringrichtlinien des Bundesamts für Kommunikation ist eine Produktplatzierung in einer Nachrichtensendung unzulässig. SRF wollte sich laut eigenen Angaben rechtlich absichern und fragte ­wegen der «Meteo»-Zusatzeinnahmen beim Bundesamt nach. Denn im Jahr 2009 hatte die SRG wegen einer TCS-Werbung in derselben Sendung gegen das Bundesamt vor dem Bundesverwaltungsgericht den Kürzeren ­gezogen. Dieses Mal kann SRF aufatmen: Das Bundesamt teilte ihm mit, dass es sich bei «Meteo» nicht um eine Nachrichtensendung handle. Was denn sonst? Richtig: «Meteo» ist eine Quizsendung.