Viele Leute interessieren sich vor allem für das, was vom Rind auf dem Teller landet: das Entrecôte, das Filet oder das T-Bone-Steak. Wer über den Tellerrand hinausschauen möchte, findet im neuen Buch von Catrin Rutland Wissenswertes und Überraschendes über das Rind, das zu den ältesten Haustieren des Menschen zählt. Auf über 220 schön gestalteten Seiten erzählt die britische Entwicklungsgenetikerin die Geschichte des Hausrinds und gibt Einblicke in dessen Anatomie, So­zialleben und Verhalten. 

Das Hausrind entwickelte sich aus dem Auerochsen. Steinzeitliche Höhlenzeichnungen in Lascaux und Chauvet (F) zeugen von dessen Bedeutung: Vor 17 000 Jahren zählten Auerochsen zu den wichtigsten Arten von Jagdwild. 

Rinder spielten auch in der Religion und Kultur eine wichtige Rolle. Kelten, Griechen und Wikinger sahen in ihnen göttliche Wesen. Für die Ägypter war der Bulle Sinnbild für Kraft und Virilität, für Hindus sind Rinder bis heute heilige Tiere. 

Die meisten Rinderarten stammen aus Asien. Von der einst gros­sen Vielfalt ist heute wenig übrig geblieben. Grund dafür ist die Konzentration der Zucht auf Rassen, die in der Milch- und ­Fleischproduktion besonders ergiebig sind. Ein faktenreiches Buch mit vielen Fotos und übersichtlichen Infografiken.

Catrin Rutland, «Das Rind. Geschichte, Biologie, Rassen», Haupt-Verlag, Bern 2022, 224 Seiten, ca. 30 Franken