1 Kann man einen Autokaufvertrag auch mündlich abschliessen?
Ja. Mündliche Kaufverträge sind genauso verbindlich wie schriftliche. In der Regel werden Kaufverträge für Autos aber schriftlich abgefasst und von beiden Parteien unterzeichnet.
2 Sind Preiserhöhungsklauseln in den allgemeinen Geschäftsbedingungen zum Kaufvertrag gültig?
Nein. Klauseln im Kleingedruckten, die den Verkäufer berechtigen, den Kaufpreis bei längerer Lieferfrist nachträglich einseitig zu erhöhen, sind ungewöhnlich und unlauter. Sie sind daher für den Kunden nicht verbindlich. Preisaufschläge während der Lieferfrist dürfen dem Käufer nur überwälzt werden, wenn dies im Vertrag ausdrücklich und betragsmässig genau vereinbart wurde.
3 Muss der Käufer das Auto bar zahlen?
Nein, die Zahlungsmodalitäten können frei vereinbart werden. Wurde nichts abgemacht, gilt der Grundsatz «Zug um Zug». Das heisst: Verkäufer und Käufer müssen ihre vertraglichen Verpflichtungen gleichzeitig erbringen.
4 Welche Rechte haben Autokäufer bei Lieferverzögerungen?
Wird ein Auto nicht bis zum vereinbarten Termin geliefert, können Käufer den Verkäufer mahnen und ihm eine angemessene Frist zur nachträglichen Lieferung setzen. Erhalten sie das Auto dann nicht, können sie vom Vertrag zurücktreten oder auf der Lieferung beharren und gegebenenfalls vom Verkäufer Schadenersatz verlangen.
5 Können Autokäufer innert einer bestimmten Frist vom Vertrag zurücktreten, wenn sie ihren Kauf bereuen?
Nur, wenn im Kaufvertrag ein Rücktrittsrecht vereinbart wurde – oder wenn der Käufer durch Täuschung vonseiten des Verkäufers zum Vertragsabschluss verleitet wurde. Dann kann er den Vertrag anfechten und so den Kauf rückgängig machen.
6 Wie ist die Garantie beim Kauf eines Neuwagens geregelt?
Die gesetzliche Garantiefrist beträgt zwei Jahre – viele Autohersteller gewähren aber längere Fristen. Massgeblich ist deshalb, was vertraglich vereinbart wurde. Im Garantiefall hat man grundsätzlich Anspruch auf Reparatur.
7 Haben auch Käufer von Occasionsautos zwei Jahre Garantie?
Ja, sofern vertraglich nichts anderes abgemacht wurde. Beim Verkauf von Occasionen gewähren Privatpersonen in der Regel keine Garantie. Sie haften dann nur für absichtlich verschwiegene Mängel. Auch Autohändler schliessen die gesetzliche Gewährleistung oft aus. Seriöse Garagen bieten jedoch eine im Kaufvertrag festgehaltene Mindestgarantie von drei oder mehr Monaten an – nicht nur beschränkt auf «Motor und Getriebe», sondern ohne Einschränkung für «Teile und Arbeit». Damit sind alle möglichen Schäden und Defekte sowie die Arbeitskosten abgedeckt.
8 Was bedeutet die Formulierung «verkauft wie besichtigt»?
Mit einer solchen Formulierung im Kaufvertrag wird die Haftung des Verkäufers nicht gänzlich, sondern nur für die Mängel wegbedungen, die bei der Besichtigung feststellbar waren. Für versteckte Mängel muss der Verkäufer also trotzdem geradestehen.
9 Wie müssen Käufer im Garantiefall vorgehen?
Käufer müssen stets unverzüglich reklamieren, falls sich innerhalb der Garantiefrist Mängel zeigen – wenn nötig mit einem eingeschriebenen Brief. Ansonsten verlieren sie ihre Garantieansprüche.
10 Kann man für die Dauer einer Garantiereparatur ein Ersatzauto verlangen?
Massgeblich ist, was beim Kauf abgemacht wurde. Einen gesetzlichen Anspruch auf einen Ersatzwagen gibt es nicht.