Haarsträubende Zustände herrschen im ehemaligen Salzbergwerk im deutschen Asse: Die Schächte wurden in den Siebzigerjahren als Endlager für radioaktive Abfälle genutzt. Doch die Ziegelmauern, die den Atommüll einschliessen sollen, bröckeln. Wasser fliesst in die verstrahlten Schächte und versickert im Boden.

Der Umgang mit radio­aktivem Müll ist besonders verheerend. Die deutsche Dokumentation «Unser täglich Müll» geht aber noch viel weiter. Sie zeigt die ­ganze Palette des Abfall­problems auf. Beispiel Gewächshaus: Von einem Salatbeet landet nur eine verhältnismässig kleine Menge von Salaten im Supermarkt. Der Rest wandert in den Abfall, obwohl manche Salatköpfe frisch und grün aussehen. Das Problem: Sie sind ein wenig zu klein.

Tausende von Tonnen Kupfer aus Handys und Computern 

Der Film schildert ausserdem das Problem der Mogelpackungen. Dazu gehören die kleinen Mengen von Kosmetika in riesigen Ver­packungen und entsprechend grossen Abfallmengen. Kosmetika oder Zahnpasta haben eine zusätzliche Schattenseite: Sie enthalten oft winzig kleine Plastik­teile. Dieser Mikroplastik wandert über die  Kläranlagen ins Wasser und gerät so ungewollt in die Nahrungskette. 

Ein weiteres Problem ist der Elektronikschrott. Unzählige alte Handys und Computer landen immer noch im Müll – und damit Tausende von Tonnen Kupfer und Zinn. Würde man diese Stoffe besser rezyklieren, könnte man den ge­fährlichen Abbau in Minen re­duzieren. 

Auch wenn der Dokumentarfilm bei einzelnen Themen zuweilen etwas lang­atmig daherkommt, bietet er einen guten Überblick über das wachsende Müllproblem.

Zu sehen ist der Film im Internet unter www.youtube.com/watch?v=y4wiJa-NUJw.

«Unser täglich Müll.» Eine 3Sat-­Dokumentation. Deutschland 2013, 90 min.