Mit neueren Kreditkarten können Konsumenten kontaktlos zahlen. Das heisst: Bei Einkäufen bis zu 40 Franken genügt es, die Karte ans Zahlterminal zu halten. Die Eingabe eines PIN-Codes oder eine Unterschrift ist nicht nötig (saldo 4/14). Das ist an immer mehr Ladenkassen möglich – etwa bei Migros, Coop, Ikea oder den Kiosken von Valora.

Nun hat die Hypothekarbank Lenzburg die erste kontaktlose Debitkarte der Schweiz lanciert. Auch damit ist eine Bezahlung bis 40 Franken ohne Eingabe eines Codes möglich. Das Geld wird im Gegensatz zur ­Kreditkarte jedoch direkt vom Konto abgebucht. 

Die Benutzung einer Debitkarte ohne Code birgt erhebliche Gefahren: Ein Dieb kann mit der Karte so lange einkaufen, bis sie gesperrt wird. Sie ist wie Bargeld. Das Risiko des Kartenverlusts trägt der Kunde.

Jede neue V-Pay-Debitkarte der Hypo Lenzburg ist standardmässig mit dieser Kontaktlosfunktion ausgerüstet. Immerhin: Laut der Bank werde diese Funktion deaktiviert, wenn ein Kunde dies wünsche.

Als erstes grosses Finanzinstitut gibt auch die Post­finance im Sommer eine ­Debitkarte mit Kontaktlosfunktion heraus. Auch  bei Postfinance sollen die Kunden die Möglichkeit haben, die Kontaktlosfunktion zu deaktivieren.

In der Schweiz sind gemäss dem Verband Elektronischer Zahlungsverkehr rund 9,25 Millionen Debitkarten in Umlauf (Maestro, Postfinance Card, V Pay). Vor­aus­sichtlich statten weitere Banken ihre Debitkarten mit Kontaktlosfunktion aus. Die Migros-Bank plant dies auf Herbst 2016, Raiffeisen hat für dieses Jahr ­einen Pilotversuch vorgesehen und die ZKB entscheidet bis Ende Jahr über die Einführung. Andere Banken wie UBS, CS, Bank Coop und Basler Kantonalbank warten laut eigenen Angaben vorerst ab.