Musikinstrumente: Musik Hug verlangt meist die höchsten Preise
Ob Schlagzeug, E-Gitarre oder Trompete: Wer ein Musikinstrument kaufen möchte, kann je nach Laden mehrere Hundert Franken sparen. Das zeigt ein saldo-Preisvergleich.
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saldo 01/2013
23.01.2013
Sabine Rindlisbacher
Musikmachen ist ein teures Hobby. Die meisten Instrumente kosten mindestens ein paar Hundert Franken. saldo wollte wissen, wie sich beim Instrumentenkauf Geld sparen lässt, und hat die Preise von 15 Produkten bei acht verschiedenen Händlern verglichen. Vier Läden haben ihren Sitz in der Schweiz, vier in den grenznahen deutschen Städten Freiburg, Lörrach und Konstanz sowie im österreichischen Bregenz. Alle Geschäfte gewähren auf ihre Instrumente eine zwe...
Musikmachen ist ein teures Hobby. Die meisten Instrumente kosten mindestens ein paar Hundert Franken. saldo wollte wissen, wie sich beim Instrumentenkauf Geld sparen lässt, und hat die Preise von 15 Produkten bei acht verschiedenen Händlern verglichen. Vier Läden haben ihren Sitz in der Schweiz, vier in den grenznahen deutschen Städten Freiburg, Lörrach und Konstanz sowie im österreichischen Bregenz. Alle Geschäfte gewähren auf ihre Instrumente eine zweijährige Garantie.
Das Resultat: Innerhalb der Schweiz liegen die Preise meist nahe beieinander. Dasselbe gilt, wenn man die deutschen und österreichischen Preise untereinander vergleicht. Gross hingegen sind die Unterschiede zwischen den Preisen im In- und Ausland (siehe Tabelle).
Ein Beispiel: Das Digitalpiano Roland DP-990F, Satin Black, kostet in den Läden in Freiburg, Konstanz und Bregenz zwischen 1660 und 1750 Franken. Kunden der Schweizer Händler A&O Sound, Musik Produktiv und Musix blättern 2450 Franken für das gleiche Produkt hin – also 700 bis 800 Franken mehr.
Gitarristen zahlen in der Schweiz ebenfalls drauf: Für die Westerngitarre Martin Guitars Standard D-28, Natural, zahlen sie zwischen 2650 und 2790 Franken. In Deutschland kommen die Musiker rund 700 Franken günstiger weg.
Der österreichische Händler passt sich deutschen Preisen an
Auch für Blasmusiker lohnt sich der Gang über die Grenze: Sowohl die Perinettrompete, das Piccolo und die Tenorposaune von Yamaha kosten bei sämtlichen vier Schweizer Läden mehr als in Deutschland und Österreich. Auch hier sind bei einem Einkauf ennet der Grenze Einsparungen bis zu fast 600 Franken möglich.
Dietmar Kaufmann vom Bregenzer Musikhaus Kaufmann ist über die Preisdifferenzen nicht erstaunt. Vor allem deutsche Internethändler würden die Preise drücken: «Das zwingt uns, auch unsere Preise nach unten anzupassen.»
Ein deutscher Händler bestätigt dies. Die Schweizer Läden seien verwöhnt: «In Deutschland ist der Konkurrenzkampf viel härter, auch erwarten unsere deutschen Kunden deutlich mehr Rabatte als Käufer aus der Schweiz.»
Deutsche Händler bieten zum Teil Gratislieferung an
Der teuerste Schweizer Händler im saldo-Vergleich ist Musik Hug mit Filialen in Zürich, Basel, Luzern und St. Gallen. Marketingleiter Thomas Thut begründet seine Preise mit dem Vollsortiment, welches das Musikhaus anbiete. Dafür brauche man mehr Platz sowie mehr Spezialisten. Und auch die zentrale Lage der Filialen in den Innenstädten koste viel Geld: «Wir müssen unserem Image als Premium-Händler gerecht werden.» Allerdings spürt Musik Hug den Konkurrenzdruck aus Deutschland. Thomas Thut: «Die Entwicklung wird nicht spurlos an uns vorbeigehen.»
Wer sich ein Musikinstrument nach Hause liefern lassen will, tut gut daran, vorher die allfälligen zusätzlichen Kosten abzuklären. So liefert zum Beispiel der Schweizer Internethändler Musix ab einem Verkaufspreis von 80 Franken gratis, ebenso Musik Produktiv ab 70 Franken und bis zu einem Gewicht von 30 Kilogramm. Auch wer in Konstanz einkauft, profitiert von einer Gratislieferung: Musik Ebert liefert versandkostenfrei in die ganze Schweiz.