Die Migros versprach 2015 auf ihrer ­Internetseite, «bis Ende 2020 die strengen Schweizer Tierschutzrichtlinien auf alle ihre Produkte aus dem Ausland anzuwenden». Dieses Versprechen löste sie nicht ein. In der Romandie und im Tessin verkauft sie noch immer Stopflebern von zwangsgefütterten Enten. 

Dabei mästet man die Tiere 20 Tage mit einem Rohr, das in den Hals gesteckt wird, weil die ­Enten sonst das viele Futter nicht ­schlucken würden. Die Schweizer Tierschutzverordnung verbietet dies seit 1978. Deshalb werden die Stopflebern importiert – meist aus Frankreich.

Die Migros rechtfertigt den Verkauf von Produkten aus Zwangsmast mit ihrer Unternehmensstruktur. Die Regionalgenossenschaften würden ihr Sortiment weitgehend selbst bestimmen. Foie gras gelte in der Romandie als Delikatesse, besonders zur Adventszeit. Auch der zum Migroskonzern gehörende Denner verkauft in der Westschweiz Stopflebern, Globus sogar landesweit. Coop, Aldi und Lidl verzichten darauf.

Tipp: Wer wert auf Entenleber aus tierfreundlicher Produktion legt, sollte auf die Farbe achten. Ist das Fleisch rot, stammt es von normal ernährten Tieren. Ist die Leber weiss-gelblich wurde das Tier zwangsgemästet.