Unter «wasserdicht» ­versteht jeder Hersteller von ­Outdoorkleidung etwas anderes. Laut ­Sportausrüster Decathlon hält die «Wedze Skijacke Kinder warm wasserdicht» für 30 Franken warm und trocken. Doch das gilt nur, solange die Kapuze nicht in intensiven Kontakt mit ­Wasser oder Schnee kommt. Denn gemäss Beschrieb auf der Website sind die Nähte der Kapuze «nicht wasserdicht». Die Nähte sind bei Regenkleidung generell die grösste Schwachstelle («K-Tipp» 14/2022). Decathlon sagt dazu, «Kleidungs­stücke können mehr oder weniger stark wasserdicht sein».

Auch SportXX und Bergzeit.ch bewerben Regenkleidung als «wasserdicht». Oft ergänzt mit der Angabe einer Wassersäule von 3000 bis 30 000 Millimetern. Laut Martin Camenzind von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt ist das aber nur ein Mass für die Dichtigkeit des ­Materials, nicht des fertig genähten Kleidungsstücks. Camenzind: «Die Angabe von hohen Wassersäulen dient vor allem dem Marketing.» Es gibt keine Norm, ab wann ein Stoff als «wasserdicht» bezeichnet werden darf.