Der aluminiumfarbene Rollkoffer der Marke Rimowa hatte oben einen neuen, fingerlangen vertikalen Riss. Mein Sohn entdeckte ihn, als er das Gepäck nach seinem Flug von Miami nach Frankfurt vom Band holte. Er ging zum Schalter seiner Fluggesellschaft American Airlines. Eine Mitarbeiterin begutachtete den Schaden und gab ihm eine Ermittlungsnummer. Eine Firma aus der Schweiz werde den rund 450 Franken teuren Koffer ersetzen. Man melde sich in den nächsten Tagen. 

Dann passierte wochenlang nichts. Mein Sohn schrieb E-Mails. Eine Woche später antwortete eine Eileen Dittmer, dass man «noch einmal eine Nachricht an unsere Kollegen in ­Zürich» geschickt habe «mit der Bitte, sich bei Ihnen zu melden». Das wars. Telefonate und weitere Mails blieben unbeantwortet. 

Wir hakten bei einer Juristin nach: Eine Beschwerde beim Bundesamt für Zivilluftfahrt sei sinnlos, es sei für Fluggepäckschäden nicht zuständig. Viele Fluggesellschaften würden mit ähnlichen Praktiken den Schadenersatzforderungen ihrer Kunden ausweichen. Das scheint sich zu lohnen.