Bei Übergewichtigen ist das Risiko für diverse Krankheiten erhöht – etwa für Diabetes oder Herzkrankheiten. Aber auch das Krebsrisiko steigt. Mindestens 13 Arten von Krebs hängen mit Übergewicht zusammen. Zu diesem Schluss kommen die Krebsexperten der Weltgesundheitsorganisation. Sie haben rund 1000 Studien dazu analysiert.

Bei fünf Krebsarten ist Übergewicht als Risiko schon länger bekannt: Darmkrebs, Brustkrebs sowie Tumore in Speiseröhre, Nieren und Gebärmutter. Hinzu kommen neu acht weitere, darunter Krebs der Bauchspeicheldrüse, Gallenblase, Eierstöcke, Schilddrüse sowie bestimmte Hirntumore. 

«Je grösser die Fettmasse, desto höher das Krebsrisiko»

Studienleiter Graham Colditz von der medizinischen Universität Washington sagt: «Das Risiko, wegen starken Übergewichts an Krebs zu erkranken, ist grösser, als man bisher angenommen hat.» Laut Präventivmediziner David Fäh von der Berner Fachhochschule sind vor allem Fettleibige mit einem Body-Mass-Index ab 30 betroffen (siehe Tipps): «Je grösser die Fettmasse, desto höher ist das Krebsrisiko.» 

Warum Übergewicht und Krebs in Zusammenhang stehen, ist nicht abschliessend geklärt. Forscher gehen davon aus, dass die Hormone eine wesentliche Rolle spielen. Die Fettpolster im Körper fördern unter anderem die Produktion von Östrogen und Wachstumshormonen. Diese beeinflussen Krebszellen. Zudem produzieren Fettzellen Eiweisse, die Entzündungen im Körper fördern. Auch dies könne Tumore fördern, vermuten Forscher.

Wer übergewichtig ist, sollte abnehmen. Fachleute gehen davon aus, dass damit auch das Krebsrisiko wieder sinkt – selbst bei stark Übergewichtigen. Fäh: «Das ist denkbar, wenn die Fettleibigkeit noch nicht allzu lange besteht.» Wichtig sei, dass Betroffene ihr Gewicht nachhaltig vermindern.    

Tipps: So nehmen Sie langfristig ab

  • Bestimmen Sie Ihren Body-Mass-Index. Er wird berechnet aus dem Gewicht (in kg) dividiert durch die Körpergrösse (in m) im Quadrat.
  • Essen Sie viel Gemüse, Kartoffeln, Vollreis und Hülsenfrüchte.
  • Seien Sie sparsam mit Zucker, Alkohol und Fett.
  • Essen Sie langsam.
  • Bewegen Sie sich täglich mindestens eine halbe Stunde, sodass Sie leicht ins Schwitzen kommen.
  • Schlafen Sie genug.