Seit einiger Zeit habe ich den Newsletter des Bundesamts für Statistik abonniert. Darin werden jeweils neue statistische Auswertungen angekündigt. Bei diesen ­Studien lese ich zuerst die Zusammen­fassung. Dann entscheide ich, ob ich weiterlese. Mit der Zeit lernte ich, dass es vier Kategorien von Studien gibt: interessante, langweilige, sehr langweilige und Spam.

Unter Spam fällt zum Beispiel die aktuelle Studie «Sprachen bei der Arbeit». Die Bundesstatistiker befragten im Jahr 2014 exakt 16 487 Personen, in welcher Sprache sie sich bei der Arbeit verständigen. Das überraschende Ergebnis: Die meisten Angestellten sprechen bei der Arbeit Deutsch. Ebenfalls sehr überraschend: «In grösseren Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten werden mehr Sprachen gebraucht.» Spannender wird es leider nicht. So ­verblüfft es kaum, dass «Führungskräfte am häufigsten mehrere Sprachen ­anwenden». 

Richtig glücklich mit der Studie scheinen auch die Autoren nicht zu sein. Etwa in der Mitte des 32-seitigen Berichts schreiben sie, dass ihre Analyse nicht ausgereicht habe, «um kausale Zusammenhänge zu ent­decken». So blieb zum Beispiel die Frage ­unbeantwortet, «warum Hilfskräfte weniger Sprachen sprechen. Sind sie Hilfskräfte, weil sie ohne Sprachkenntnisse keine andere Stelle gefunden haben? Beherrschen sie ­vielleicht mehrere Sprachen, ihre berufliche Stellung erlaubt ihnen aber nicht, diese ­Sprachen einzusetzen?»

Die Autoren kommen zu folgendem Schluss: «Um diese Fragen zu beantworten, wäre weitere Forschung notwendig.» 

Bitte nicht!