Kürzlich war ich an der Züspa. Das ist die Zürcher Herbstmesse. Mein Ziel: mindestens zwei Säcke mit Gratisartikeln heimbringen. Dieses Jahr schaffte ich das nicht – aus Zeitgründen. Die Ausbeute fiel im Vergleich zum Vorjahr sehr bescheiden aus: Ein Apfel, eine «Weltwoche», ein Notizblock von «Tele-Züri» und eine Handvoll Hustenbonbons. Das wars schon.

Dafür putzte mir eine Dame die Brillengläser. Dazwischen redete sie pausenlos auf mich ein. Ich weiss deshalb gar nicht mehr, wie das Putzmittelchen hiess. Aber die Brille, die glänzte danach. Ich entdeckte plötzlich Farben, die ich früher nie sah. 

Plötzlich kam die stark parfümierte Dame ganz nahe und flüsterte mir auf Österreichisch ins Ohr: «Dem jungen Herrn verkauf ich die Dose für nur Fr. 59.90, aber sagen S’ des nicht weiter.» Ich öffnete mein Portemonnaie. Aber da lagen nur noch Kleinmünz, ein Knopf und ein Hustenbonbon. «Ich komme morgen nochmals», log ich sie an und ging weiter. 

Ich kam zum Neuroth-Stand. Meine Frau sagt immer, ich würde so schlecht zuhören. Darum wollte ich schon lange einmal mein Gehör testen lassen. Warum nicht gleich hier? Der Test ist umsonst und obendrein gibts einen Gratis-Kugelschreiber dazu.

Wieder trat eine Dame an mich heran. Ich schilderte mein Problem. «Ja, das müssen wir abklären!» Ich nahm die Kopfhörer und drückte wie wild auf einen Knopf. Dann kam die Auswertung. Beide Lauscher sind okay! «Vielleicht haben sie Stress zu Hause», meinte die Dame. Entgeistert guckte ich sie an. 

Vielleicht hatte sie ja recht. Ich überlegte, was ich dagegen tun könnte. Da fiel mir ein: Ein paar Tage verreisen wäre toll! Und zwar allein! Zum Glück findet Ende Januar in Zürich die Ferienmesse Fespo statt. Dort hat sicher jemand eine gute Idee für mich.