Wer Waschmittel der Migros-Marke «Total» zum vollen Preis einkauft, wird sich bald dumm vorkommen. Denn die Migros bietet «Total» immer wieder in Aktion an – mit 50 Prozent Rabatt. Und «Total» ist kein Einzelfall. Zum halben Preis gibt es häufig auch «Aproz»-Mineralwasser, «Handymatic»-Geschirrspülmittel und «Frey»-Schokoladenstengeli. Auch Coop führt regelmässig Halbpreisaktionen durch – etwa für «Evian»-Mineralwasser, für «Löwenbräu»-Bier oder für «Omo»-Waschmittel.

Den Konsumentinnen und Konsumenten wäre besser gedient, wenn Coop und Migros die Preise dauerhaft senken würden. Das ­findet übrigens auch der Preisüberwacher. Gegenüber SRF sagte er: «Der Konsument hat etwas davon, wenn er im Laden einen ­fairen Preis bezahlt und nicht auf Aktionen warten muss.»

Doch wie ist es überhaupt möglich, dass Migros und Coop ihre Ware zum halben Preis verkaufen? Sind in den Normalpreisen womöglich unverschämte Margen eingerechnet?

saldo fragte bei beiden Grossverteilern nach den Margen von zwei Dutzend Pro­dukten. Natürlich kam keine Antwort zurück. Wäre ja auch zu peinlich gewesen, wenn sich herausgestellt hätte, dass die Marge auf den erwähnten Produkten 60, vielleicht ­sogar 70 Prozent beträgt. Stattdessen rech­neten Coop und Migros vor, dass ihnen am Schluss ein Gewinn von nicht einmal zwei Prozent bleibe.

Umso mehr frage ich mich, wie Rabatte von 50 Prozent möglich sind. Können die Verantwortlichen nicht rechnen? Oder ­verkaufen sie uns Kunden für dumm? Ich ­ten­diere eher zum Zweiten.