Das Hinterrhein-Gebiet im Kanton Graubünden von Reichenau-Tamins bis zum San-Bernardino-Tunnel kennen viele nur von der Durchfahrt mit dem Auto in den Süden. Allenfalls haben sie die Autobahn in Thusis einmal für einen kurzen Abstecher in die Viamala-Schlucht verlassen.
Der neue Kultur- und Wanderführer «Passland Viamala» aus dem Zürcher Rotpunktverlag lädt ein, innezuhalten und die Höhen und Täler der Regionen Domleschg/Heinzenberg, Schams, Avers und Rheinwald zu Fuss zu entdecken. Das Buch präsentiert 20 Wanderungen von leicht bis schwer. Drei Beispiele:
Von Thusis nach Tomils: Die einfache, vierstündige Wanderung durch die Obstgärten der Dörfer des Domleschgs von Thusis nach Tomils ist paradiesisch. Unterwegs passiert man den Canovasee – einen wunderschönen kleinen See, umrahmt von Bäumen und einer einzigartigen Bergkulisse.
Zum Lago di Lei: Streng und steil dagegen ist der Aufstieg vom unteren Averstal ab Cröt/Campsut zum Lago di Lei mit seiner 138 Meter hohen Staumauer. Über das italienische Val digl Uors geht es hinunter nach Innerferrara GR. Von dort fährt ein Postauto nach Andeer GR.
Zum Rheinwaldhorn: Anspruchsvoll ist auch die viereinhalbstündige Wanderung zum Ursprung des Hinterrheins beim Rheinwaldhorn. Startpunkt ist das Nordportal des San-Bernardino-Tunnels. Für eine Rückkehr am selben Tag ist die Zeit zu knapp, deshalb empfiehlt sich eine Übernachtung in der Zapportahütte auf 2276 Meter über Meer.
Das «Passland Viamala» ist mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossen. Neben aktuellen und historischen Hintergrundinfos gibt es zu fast jeder Wanderung eine Doppelseite mit einer Routenskizze, Kartenhinweisen sowie Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.
Robert Kruker, Julian Reich, Andreas Simmen, «Passland Viamala. Höhen und Täler am Hinterrhein», Rotpunktverlag, 320 Seiten, zirka 39 Franken.