Psychiater setzen bei schweren Depressionen Infusionen mit dem Narkosemittel Ketalar ein, obwohl es dafür nicht zugelassen ist (saldo 11/2020). Es enthält den Wirkstoff Ketamin. Jetzt zeigt eine Studie enttäuschende Resultate: Bei Patienten mit Suizidgedanken wirkt Ketamin nicht besser als ein Scheinmedikament. Die Studie mit 156 Patienten erschien in der Fachzeitschrift «British Medical Journal». Der deutsche Depres­sionsexperte Peter Ansari lehnt das Behandeln von suizidalen Patienten mit Ketamin ab: Das Mittel könne Wahnvorstellungen auslösen. Stattdessen empfiehlt Ansari eine Gesprächstherapie, kombiniert mit Körpertherapien wie Osteopathie, Massage und Tanztherapie. Hersteller Pfizer schreibt, er rate ausdrücklich von der Einnahme von Ketalar bei Depressionen ab.