Raucher sollten vor und nach einem geplanten ­orthopädischen Eingriff vier bis sechs Wochen nicht zur Zigarette greifen. Das rät der österreichische Orthopäde Nikolaus Böhler im aktuellen ­Newsletter der staatlichen Prüfbehörde HTA Aus­tria. Der ehemalige Professor der Universität Linz beruft sich auf mehrere Studien aus Österreich und den USA aus den Jahren 2015 bis 2019. Sie zeigen, dass der Rauchverzicht die Zahl der nachoperativen Komp­likationen und Infektionen bis zur Hälfte reduziert. Nach Unfällen liegt eine Verbesserung um bis zu 40 Prozent drin. Grund: Raucher haben mehr ­Kohlenmonoxid und Cyanwasserstoffe im Blut als Nichtraucher. Ihr Gewebe ist dadurch weniger mit Sauerstoff versorgt. Verglichen mit Nichtrauchern haben Raucher bei Hüft-, Knie- und Schultergelenk-­Ersatzoperationen ein doppelt so hohes Infektions­risiko. Bei Eingriffen am Vorfuss ist das Risiko sogar um das 4,3-Fache höher. Durch den Rauchverzicht sinkt der Kohlenmonoxid-Gehalt im Blut rasch wieder ab.