Die Stadt Edmonton mit rund einer Million Einwohnern gilt als Tor zu den kanadischen Rocky Mountains. Entlang des North ­­­Saska­tchewan River, der mitten durch die Stadt fliesst, befindet sich die längste Stadt­parkanlage Nordamerikas: die River Valley Parks. Die Wanderwege und Pick­nickplätze entlang des Flusses waren einer der Gründe, warum Russell Cobb (47) und Rachel Hertz Cobb (44) mit ihren Söhnen August (12) und Henry (7) 2015 hierhin zogen. Die Familie wohnt nahe des Parks in einem eigenen Haus mit vier Zimmern und einer grossen Küche.

Russell und Rachel stammen aus den USA, leben seit 14 Jahren in Kanada und haben die kanadische Staatsbürgerschaft angenommen. Russell ist Historiker und hat einen Lehrauf­trag an der Universität Alberta, Rachel arbeitet in der Bibliothek einer Schule für Angehörige der «First Nations» in Edmonton. So bezeichnet man die indigenen Völker Kanadas.

Finanzielle Situation

  • Haushaltseinkommen: 7500 Franken ­brutto pro Monat
  • Kosten fürs Wohnen: 290 bis 370 Dollar Nebenkosten pro Monat (je nach Saison)
  • Kosten für die Krankenversicherung: Ist in Kanada kostenlos
  • Steuern: 3400 Franken pro Jahr

Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?

Rachel: Ja, wir wollten unbedingt in dieses Wohnquartier. Es ist urban, liegt nicht weit vom Zentrum entfernt – und der nahe Park ist einfach toll. 

Was gibt es heute zum Abendessen?

Russell: Heute gibts Pizza aus dem Tiefkühler, weil die Küche umgebaut wird. 

Was bestimmte Ihre Berufswahl?

Rachel: Ich arbeitete früher in einer Bibliothek in der Verwaltung und erfuhr dann von der Stelle am College.

Russell: Ich arbeitete zuerst als Journalist. Das erfüllte mich nicht, denn ich wollte mich etwas vertiefter mit dem Schreiben beschäf­tigen. Das kann ich heute als Historiker tun. Und ich gebe Schreibkurse an der Universität.

Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?

Rachel: Rund 15 Minuten mit dem Auto, eine halbe Stunde mit dem Velo oder 45 Minuten mit dem Bus. 

Russell: Ich nehme am liebsten das Lasten­velo. Auf dem Weg zur Arbeit bringe ich jeweils unseren jüngsten Sohn zur Schule. Dafür brauche ich 10 bis 15 Minuten. 

Wie lange arbeiten Sie?

Rachel: Mein Arbeitstag beginnt um 8.30 Uhr. Pro Woche arbeite ich 35 Stunden. Russell dagegen ist ständig am Arbeiten (lacht).

Russell: In der Schule in der Regel von 9 bis 15 Uhr, hinzu kommen Konferenzen und Treffen mit Eltern.  

Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?

Russell: In Oklahoma, wo ich herkomme. Meine Familie lebt noch immer dort. 

Sparen Sie Geld?

Rachel: Wir legen Geld für unsere Alters­vor­sorge und die Ausbildung der Kinder zur Seite. 

Welchen Luxus leisten Sie sich?

Rachel: Wir leisten uns nichts Besonderes. Früher lebten wir von Monatslohn zu Monats­lohn und mussten akribisch auf die Ausgaben achten. Heute reicht das Geld endlich zum Leben. Das ist für uns eine Art Luxus.