Das Bundesamt für Gesundheit und die Pharmabranche vereinbaren für neue Medikamente zunehmend vertrauliche Rabatte – mit der Begründung, dass den Patienten so nützliche Medikamente schneller zur Verfügung stehen und die Prämienzahler entlastet würden (saldo 13/2020). Eine neue Studie der Uni Zürich widerlegt nun die angebliche Nützlichkeit dieser Rabatte für die Patienten. Die Untersuchung erschien im britischen Fachmagazin «The Lancet». Demnach liess das Bundesamt für Gesundheit seit 2002 neu 51 Medikamente mit Rabattmodellen zu. Diese Zulassungsverfahren dauerten länger als bei an­deren Mitteln. Nur 15 der 51 Heilmittel haben laut der Studie einen hohen ­Nutzen für die Patienten. Die Autoren weisen zudem darauf hin, dass die Intransparenz bei den Kosten letztlich international zu höheren Preisen führt. Denn die Gesundheitsbehörden der Länder vergleichen ihre Preise mit jenen eines Medikaments in anderen Staaten. Die Rabattverträge täuschen ­höhere Preise vor, als die Krankenkassen tatsächlich zahlen.