Ein Viertel aller Schweizer Bauern produziert mehr Gülle und Mist, als sie auf ihren eigenen Feldern verteilen dürfen. Die Überschüsse ­liefern sie an Ackerbauern in anderen Kantonen. Zum Teil transportieren sie Hofdünger bis ins Ausland (saldo 4/2018). Ein Anfang Jahr erschienener Bericht des Bunds zeigt: Der «Gülletourismus» nahm ­zwischen 2015 und 2020 deutlich zu: von 3,63 Millionen auf 4,98 Millionen Tonnen. Grund: Bisher durften Bauern mit zu viel ­Gülle ihre Felder um 10 Prozent überdüngen. Dieser Toleranz­bereich fällt ab 2024 weg. Deshalb müssen die Landwirte mehr Gülle abtransportieren. Der Gülletransport erfolgt heute auf der ­Strasse. Fände er auf der Schiene statt, würden die Bauern einen Zug be­nötigen, der 1100 Kilo­meter lang wäre. Das entspricht der Distanz von Zürich nach Tunis – und das jedes Jahr.