Spätestens seit den Enthüllungen von Edward Snowden ist klar: Die Geheimdienste vieler Länder sammeln Informationen über ihre Bürger – unabhängig davon, ob sich diese kriminell oder korrekt verhalten. Die Dokumentation «Die totale Überwachung» zeigt, wohin diese Sammelwut führt. 

Oft schmuggeln sich Geheimdienste direkt in die Computer von Firmen. Zum Beispiel der britische Nachrichtendienst GCHQ: Er spionierte eine Firma aus, die eine Internetverbindung via Satellit in den nahen und mittleren Osten sowie nach Asien anbietet. Das ermöglichte den Einblick in sämtliche Verbindungsdaten von Firmen, die auf diesem Wege kommunizierten. 

Besonders interessiert sind Geheimdienste an Personendaten von Telekomfirmen: Der deutsche GrünenPolitiker Malte Spitz wollte von seiner Mobilfunkfirma wissen, welche Daten von ihm gespeichert sind. Neben allen Rufnummern inklu­sive Zeitpunkt des Anrufs waren auch die Orte gespeichert, an denen sich Spitz mit seinem Handy aufgehalten hat – auf wenige Meter genau. Wer Zugang zu solchen Daten hat, kann Bewegungsprofile erstellen. Er weiss, wer wo wohnt, arbeitet, wann und wohin in die Ferien fährt oder in welchen Kindergarten jemand seine Kinder bringt.

Beim Geheimdienst stehen alle Bürger unter Generalverdacht. So spähte die Regierung in Bahrain die Computer von Demonstranten aus, die demokratische Reformen forderten. Und bei Konfrontationen von Neonazis und ihren Gegnern in Dresden spionierten die Behörden sämtliche Mobilfunkdaten vor Ort aus. Für Filmautor Tobias Hübner ein Angriff auf die Meinungsfreiheit.

Ein Fazit der Sendung: Ob und wie stark jemand überwacht wird, hängt von der politischen Stimmung im Land ab. Und die kann sich ändern. Den Film gibts online unter saldo.ch/bC28ba.

Die totale Überwachung – Gegen die Menschenrechte. 
Ein Film von Tobias Hübner. 
Deutschland 2015, 28 min. BR.