Die elf Jahre seit März 2009 waren eine gute Zeit für die Besitzer von Anteilen an Aktienfonds. Der Wert der Papiere stieg in der Regel stetig. So vergassen viele Anleger, dass die Kurse auch einmal sinken können. Das passierte am 21. Februar 2020. Ein saldo-Leser war an jenem Freitagabend nach der «Tagesschau» derart verunsichert, dass er die Basler Kantonalbank (BKB) via Online-Banking beauftragte, zehn Anteile des  Swisscanto Equity Fund Small & Mid Caps zu verkaufen. Der Kurs lag damals bei Fr. 876.12 pro Anteil. Der Anleger rechnete mit einem Verkaufserlös nach Spesen von rund 8700 Franken.

Am nächsten Arbeitstag, also am Montag, 24. Februar, beauftragte seine Hausbank die Fondsgesellschaft Swisscanto Invest mit dem Verkauf der Anteile. Diese rechnete zum Kurs vom Montagabend ab: Fr. 843.10 Franken. Am Mittwoch wurden dem Anleger knapp 8400 Franken auf dem Konto gutgeschrieben – 300 Franken weniger als erwartet.

Das Beispiel zeigt den Nachteil des Fondshandels: Fondsanteile lassen sich nicht von einer Stunde auf die andere verkaufen – wie etwa börsenkotierte Aktien. Und zum ­Zeitpunkt, an dem ein Anleger seine Fonds­anteile loswerden möchte, kennt er den Preis noch nicht, zu dem er verkaufen kann. ­Dieser wird in der Regel erst am nächsten Handelstag aufgrund der Schlusskurse des Vortags ermittelt.

Tipp: Wer Gewinne ins Trockene bringen will, sollte mit dem Verkauf von Fondsanteilen nicht zuwarten, bis die Kurse fallen. Und sich nicht ärgern, wenn die Kurse nach dem Verkauf weiter steigen. Denn niemand kennt den idealen Zeitpunkt für den Ausstieg.