Die Leseranfragen zur Handelsplattform Capitalix.com häufen sich. ­Anlegern wird versprochen, durch den Handel mit Aktien, Kryptowährungen und Devisen leicht Geld verdienen zu können. Stattdessen drohen Verluste: Wer sich bei ­Capitalix registriert, erhält täglich mehrere Anrufe von Beratern. So lange, bis man einwilligt, mit wenig Geld einzusteigen. Mehrere saldo-Leser investierten unter Anleitung der Berater insgesamt Hunderttausende Franken.

So auch eine 70-jährige Davoserin. Ihr Berater sprach Schweizerdeutsch und erklärte, die Inflation würde ihr Erspartes auffressen. Daraufhin überwies die Frau 400'000 Franken auf ein Internetkonto. Dort wurden hohe Gewinne ausgewiesen. Als sie sich ­einen Teil der angeblichen Gewinne über­weisen lassen wollte, kam das Geld nur tröpfchenweise. Schliesslich meldete sich Capita­lix gar nicht mehr. Das Ersparte war weg.

Capitalix ist auf den Seychellen registriert und behauptet, von der «FSA» reguliert zu sein. Das tönt nach der britischen Regulierungsbehörde FCA (sie hiess früher FSA), ist aber eine Behörde auf den Seychellen. Weiter schreibt Capitalix, man sei in Zypern «registriert». Das tönt nach einer Finanzaufsicht durch die EU. Tatsächlich bedeutet es nur, dass auf Zypern eine Briefkastenfirma ins Handelsregister eingetragen ist.

Tipp: Wer mit Wertschriften handeln oder unbedingt mit Kryptowährungen spekulieren will, sollte das nur bei Internetbrokern tun, die in der Schweiz reguliert sind. Auf der Website der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht kann man die in der Schweiz zugelassenen Institute via Suchmaske finden: Finma.ch > Finma Public > Bewilligte Unternehmen.