Die Zentralbanken haben die Geldschleusen so weit geöffnet wie nie zuvor. Gemäss ökonomischen Lehrbüchern beschwört dies eine schlimme Inflation herauf. Ganz anders sieht es Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank: Es drohe keineswegs Inflation, sondern Deflation. Auch Nationalbank-Präsident Thomas Jordan begründete den Min­destkurs des Frankens zum Euro regelmässig mit der Gefahr stark sinkender Preise. Diese würden dann die Konsu­menten und Unternehmen angeb­lich veranlassen, Ausgaben auf­- zu­schieben, was schlecht für die Wirtschaft sei.

Viele haben vergessen, dass die Schweiz schon extreme Deflations- und Inflationszeiten überstanden hat – während und zwischen den beiden Welt­kriegen. Stark steigende bzw. sinkende Preise haben für Anleger zum Teil völlig entgegengesetzte Folgen. Hier die realen, teuerungsbereinigten Renditen von Sparkonten und Obligationen in zwei Perioden:

Fazit: Sinkende Preise waren gut für die Sparer, eine hohe Inflation war Gift für sie.

Gold stellt in turbulenten Zeiten meist eine gute Geldanlage dar. Und Aktien? Sie sind wie immer launisch, auf kurze Sicht ist auf sie kein Verlass.

Die Zukunft lässt sich nicht voraussehen. Einige Stimmen warnen jetzt zwar vor starker Deflation und Inflation – aber vielleicht ist beides falsch. Deshalb ist es riskant, nur auf ein einziges Szenario zu setzen. 

Am besten ist es, man streut die Vermögenswerte auf verschiedene Anlagen. Dazu können auch Immobilienfonds und Wohneigentum gehören. Je länger der Zeithorizont und je stärker die Nerven, desto mehr Gewicht sollte man Aktien geben. Diese dürften auf lange Sicht, wie in der Vergangenheit, die höchste Rendite abwerfen.