Finanztipp: Rentable und unrentable stille Örtchen
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saldo 01/2014
22.01.2014
Bertolami
Die Schweizer Aktienbörse hat von Anfang 2009 bis Ende 2013 um 72 Prozent zugelegt. Noch eine höhere Wertsteigerung verzeichneten Aktien in den USA. Die meisten Anlagespezialisten der Banken und bankexternen Geldverwalter versprühen weiterhin Zuversicht – kombiniert mit dem Rat: Man müsse natürlich wählerisch sein und dürfe nur die qualitativ besten Titel herauspicken.
Aber welches sind die vielversprechendsten Unternehmen...
Die Schweizer Aktienbörse hat von Anfang 2009 bis Ende 2013 um 72 Prozent zugelegt. Noch eine höhere Wertsteigerung verzeichneten Aktien in den USA. Die meisten Anlagespezialisten der Banken und bankexternen Geldverwalter versprühen weiterhin Zuversicht – kombiniert mit dem Rat: Man müsse natürlich wählerisch sein und dürfe nur die qualitativ besten Titel herauspicken.
Aber welches sind die vielversprechendsten Unternehmen? Ein Blick auf die Renditen der vergangenen zehn Jahre zeigt, wie man sich täuschen kann. Wer hätte gedacht, dass Geberit mit Dusch-WCs, Urinalen und anderen Produkten für das stille Örtchen zu einem ebenso rasanten wie nachhaltigen Höhenflug an der Börse ansetzen wird? Die Aktie stieg von Anfang 2004 bis Ende 2013 um 345 Prozent. Zusammen mit den Dividenden versechsfachte sie den Einsatz der Aktionäre.
Und wer hätte vor zehn Jahren geahnt, dass die grossspurige UBS nicht nur im Vergleich zu Geberit, sondern zu den meisten Schweizer Firmen von Rang und Namen ganz schlecht dastehen wird? Die Grossbank hat bis Ende 2013 mehr als ein Drittel des Geldes ihrer Aktionäre vernichtet. Eine ihrer grössten Fehleinschätzungen: Die UBS glaubte, mit stillen Örtchen in Form von Schwarzgeldkonten das grosse Geschäft machen zu können.
Gewiss, es gibt Ausnahmetalente – etwa begnadete Investoren, die durch eine geschickte Auswahl weniger Titel auch über längere Zeit weit überdurchschnittliche Renditen erzielen. Gewöhnliche Anleger verfügen nicht über diese Gabe. Auch die allermeisten Bankanalysten, Kundenberater und Vermögensverwalter nicht.
Am besten ist es, man investiert gut diversifiziert – nach dem bewährten Grundsatz, nicht alle Eier in den gleichen Korb zu legen. Wer beispielsweise vor zehn Jahren breit in den Schweizer Aktienmarkt investierte, konnte seinen Einsatz bis Ende 2013 verdoppeln.