Die Grundidee besticht: Anleger tun Gutes mit dem Kauf eines Fonds und erzielen dabei erst noch eine ansprechende Rendite. Gemäss der Selbstdarstellung einer bestimmten Art von Fonds ist dies möglich: Diese geben das Geld weiter an Leute in Entwicklungsländern, die bei Banken nicht kreditwürdig sind – an arme Bauern und Gewerbler etwa. Dies in Form von Kleinstkrediten, Hypotheken und Versicherungen. Der grösste Fonds dieser Art ist der Responsability Global Microfinance Fund (Valor 1714930), aufgelegt von der Credit Suisse und vertrieben auch von anderen Banken. 

Die Fonds sind umstritten. Dritte-Welt-Organisationen kritisieren, dass auch geringe Summen arme Leute in die Überschuldung treiben können. Für Anleger ist es unmöglich, aus der Ferne zu beurteilen, ob das investierte Geld überwiegend positive Wirkung zeitigt. Fest steht aber: Die Fonds sind teuer, gerade auch der Responsability Global Microfinance Fund. Den Fondstranchen für gewöhnliche Anleger werden sehr hohe
2,6 Prozent Kosten pro Jahr belastet.

Kommt dazu: Die Währungsabsicherung bei der Frankentranche schmälert die Rendite um mehr als ein Prozent pro Jahr. Zudem wirkt sich unvorteilhaft aus, dass die Basiswährung des Fonds der Dollar ist. Anleger müssen nämlich Steuern auf Dollarerträge bezahlen, die sie gar nicht erhalten. Wer Anfang 2014 die Frankentranche kaufte, hat unter Berücksichtigung der Steuern und Bankgebühren bis Ende August 2016 einen deutlichen Verlust eingefahren. 

Fazit: Ob man Gutes tut, ist offen. Klar ist hingegen: Der teure Fonds kann für Schweizer Anleger zum Verlustgeschäft werden.