Die Vaudoise-Versicherung hat auf der Internetplattform des «Blick» Werbung platziert, die wie ein redaktioneller Artikel aussieht. Thema: Frauen würden wegen Teilzeitarbeit und Lohnnachteilen «riesige Lücken bei der Altersvorsorge» drohen. Die Vaudoise hat dafür eine Lösung: «So früh wie möglich mit dem Einzahlen in die private Alters­vorsorge der Säule 3a» beginnen. Daneben gelte es, auch eine Erwerbsausfall- sowie eine Lebensversicherung abzuschliessen, «um den ungenügenden gesetzlichen Schutz auszugleichen». 

Doch Versicherungen sind der falsche Partner, um Frauen im Vorsorgebereich zu beraten. Sie haben im Bereich Altersvorsorge nur gemischte Versicherungen im Angebot. Diese Policen kombinieren das Vorsorge­sparen (Säule 3a) mit einem Versicherungsteil (etwa einer Lebensversicherung). Solche Kombinationen sind sehr unflexibel und nachteilig. 

Wer eine solche Police abschliesst, verpflichtet sich, der Versicherung jedes Jahr bis zum Rentenalter einen festen Geldbetrag für die Police zu bezahlen. Gelockt werden die Kundinnen mit dem Argument, die 3a-Einzahlungen könnten sie von den Steuern abziehen. Das stimmt. Sind Frauen aber in der Familienphase zeitweise nicht mehr erwerbstätig, erfüllen sie die Voraussetzung fürs Säule-3-Sparen nicht mehr. Die Police muss aufgelöst oder umgewandelt werden, wobei viel eingezahltes Geld verloren geht. 

3a-Gelder sollte man nur bei Banken ansparen: Hier können Frauen so viel einzahlen, wie sie wollen. Sie sind auch bei einer Schwangerschaft flexibel. saldo rät grundsätzlich dazu, Sparen und Versichern zu trennen.