Für Banken ist die 3. Säule ein gutes ­Geschäft: Sie erhalten von Kunden ­langfristig Geld. Beim 3a-Konto zahlen sie fast keinen Zins, von den 3a-Fondssparern ­verlangen sie Depotgebühren. Kein Wunder, werben sie kräftig für die dritte Säule.  

Ihr Argument: Die dritte Säule hilft Steuern  sparen. Angestellte können bis 6768 Franken von der Einkommenssteuer abziehen. Was verschwiegen wird: Das Geld wird später bei der Auszahlung ­besteuert, also meist nach der Pensionierung.

Lohnt sich das Sparen in der dritten Säule dennoch? Antwort: Es kommt darauf an, wie viel man verdient und wie man das Geld ­anderswo anlegt. Beispiel: Zwei 35-Jährige aus Zürich ver­dienen im Jahr 78 000 und 104 000 Franken. Beide zahlen bis 65 jedes Jahr 6768 Franken in die 3. Säule ein. Würde das Geld in einen reinen SPI-Aktienfonds fliessen, kämen beide auf 942 810 Franken. Diese Annahme basiert auf der Rendite des Swiss Performance ­Index der letzten 30 Jahre (im Durchschnitt 8,6 Prozent pro Jahr). 

Nach 30 Jahren profitiert der Besserverdienende stärker: Er kann aufgrund des höheren Lohns bei den Steuern mehr sparen. Unter dem Strich erreicht er 431 Prozent der Einzahlungen, sein Kollege nur 392 Prozent. 

Wenn beide das Geld ausserhalb der dritten Säule in Aktien anlegen, fährt hingegen der weniger Verdienende besser – sogar ­besser als mit dem 3a-Sparen. Denn im freien Vermögen ist der Kursgewinn steuerfrei. 

Fazit: Durchschnittsverdiener, die lang­fristig sparen und eine gute Rendite mit ­Aktien erwarten, fahren besser, wenn Sie dies im freien Vermögen tun. Wer hingegen gut verdient, für den lohnt sich die Säule 3a.