Es gibt kaum eine Schweizer Bank, die in den letzten Jahren die Gebühren nicht erhöht hat – auch jene für das Wertschriftendepot. Das Leistungsniveau wurde dadurch aber nicht unbedingt besser. Gerade die Depotauszüge, welche die Banken im Januar und zum Teil auch im Jahresverlauf erstellen, lassen meist zu wünschen übrig. 

Dies etwa bei der Angabe, wie sich die einzelnen Positionen im Depot seit dem Kauf entwickelten. Da werden zum Beispiel in einer Kolonne «Erfolg» bloss die aktuellen Kurse ins Verhältnis zu den Kaufkursen gesetzt – und die bisher ausbezahlten Zinsen und Dividenden glatt unterschlagen. Dabei gehören diese natürlich auch zum «Erfolg».

Gang und gäbe ist es auch, Fonds nicht nach Aktien, Obligationen und anderen Anlageklassen aufzuschlüsseln. Oder Fonds werden als Franken-Investment ausgewiesen, weil das die Rech­nungs­währung ist – obwohl das Geld in ausländischen Währungen steckt. Beides verhindert, dass man erkennt, wie viel Risiko eigentlich im Depot steckt.

Es kommt oft vor, dass Bankberater ihre Kunden zu einem Gespräch einladen, mit ihnen das Depot durchgehen und ihnen vermeintlich bessere Anlagen vorschlagen. Wenn aber schon die Depotauszüge nicht stimmen, sind (weitere) Fehlentscheide programmiert.

Anleger, die von ihrer Bank solche Aufstellungen erhalten, tun gut daran, sich selber einen genauen Überblick zu verschaffen. Eine Excel-Tabelle hilft dabei. Die Informationen, was Fonds betrifft, findet man in deren Faktenblättern. 

Das ist mit einigem Aufwand verbunden. Dafür stellt sich ein wohltuender Aha-Effekt ein, wenn man den «Erfolg» korrekt berechnet, also auch die Ausschüttungen berücksichtigt. Und dann sieht, dass die Anlagen besser rentierten, als auf dem Bankauszug steht.