Das Bankgeheimnis war ausländischen Steuerbehörden stets ein Dorn im Auge: Selbst bei Verdacht auf Steuerhinterziehung schützten die Schweizer Banken ihre Kunden. Das Bankgeheimnis hatte Priorität. Der Film «Der schmerzvolle Abschied» von Hansjürg Zumstein zeigt, wie es zum Ende dieser heiligen Kuh der Schweizer Finanzwelt kam. 

Im Jahr 2007 brachen in den USA die Immobilienpreise ein. Die anschliessende Wirtschaftskrise setzte die amerikanische Regierung unter Druck. Sie bat amerikanische Steuerhinterzieher zur Kasse. Das Ringen um US-Kundendaten der UBS wurde zur Machtprobe zwischen den USA und den Banken. Sie brachte die UBS schliesslich in Existenznot. 

Auf Druck der USA gab die Schweiz das Bankgeheimnis Schritt für Schritt auf. Zuerst übergab die UBS der USA 250 Kundennamen. Nur einen Tag danach verlangten die USA weitere 250 000 Namen. Langwierige Verhandlungen konnten in den folgenden Jahren zwar die Summe der Kundendaten verringern. Doch der Bann war gebrochen. 

Zumstein spricht mit wichtigen Akteuren wie Oswald Grübel, Ex-Chef von UBS und CS, Alt-Bundesrat Pascal Couchepin, Nationalrat Christoph Blocher oder Staatssekretär Michael Ambühl.

Der Film glänzt mit viel Archivmaterial, das Zumstein mit nachgestellten Szenen ergänzt. Auch wenn Letztere etwas hölzern wirken: Die Dokumentation ist informativ und gibt einen spannenden Einblick in die Verhandlungen, Geheimtreffen und Taktikspielchen zwischen der Schweiz und den USA. 

Als DVD erhältlich oder kostenlos unter
www.srf.ch/sendungen/dok/der-schmerzvolle-abschied-wie-das-bankgeheimnis-abhanden-kam.

«Der schmerzvolle Abschied.» 
Ein Film von Hansjürg Zumstein. Schweiz 2014, 50 min. 
Schweizer Fernsehen SRF.