Mit einem Hausboot lassen sich die Flüsse oder Kanäle Europas erkunden. Der Spass ist nicht billig. Aber durch das Vergleichen von Offerten können zwei Personen teilweise pro Woche fast 1000 Franken sparen. So das Ergebnis einer aktuellen Stichprobe. saldo holte bei Bootsbauern und Reiseveranstaltern Offerten für eine einwöchige Bootsmiete Anfang September für zwei Personen ein. Die vier kleinen Hausboote liegen in Häfen in Frankreich, Irland, Belgien und den Niederlanden. Die Boote lassen sich ohne Führerausweis steuern.
Das gleiche Boot kostet mal 890 Franken, mal 1818 Franken
Die Ergebnisse im Detail: Wer das günstigste Angebot wählt, kann gegenüber dem teuersten im Durchschnitt 24 Prozent sparen. In zwei Fällen waren die Preisunterschiede sogar noch grösser.
So kostete das Boot «Cirrus B» im niederländischen Hafen Vinkeveen bei Clickandboat.com für eine Woche 890 Franken. Bootsurlaub-online.de verlangte mit 1818 Franken mehr als das Doppelte. Und das «Nicols Duo» im französischen Hafen Sablé-sur-Sarthe kostet direkt beim Hersteller Hausboot Nicols 1483 Franken, bei Samboat.de aber 2160 Franken (siehe Tabelle im PDF). Nur ein Schiff war bei allen Vermietern ungefähr gleich teuer – das «Caprice» im belgischen Hafen Nieuwpoort.
Bei Clickandboat.com lassen sich neben dem Angebot für das «Cirrus B» noch andere Schnäppchen finden. Denn dort bieten auch Private ihre Boote zur Miete an – ähnlich wie das bei Airbnb.com mit Wohnungen und Häusern funktioniert. Tipp: Interessenten sollten die Bewertungen der Vermieter beachten.
Wichtig zu wissen: Wer ein Hausboot mietet, muss damit rechnen, dass zum offerierten Preis weitere Kosten hinzukommen. Zwar sind Versicherung und Endreinigung des Boots üblicherweise inbegriffen. In den meisten Fällen müssen Mieter aber bei der Übernahme des Schiffs eine Kaution leisten. Oft sind das mehr als 500 Franken. Wird das Boot beschädigt, behält der Vermieter die Kaution für den Selbstbehalt des Mieters ein. Wer keine Kaution leisten will, muss eine Zusatzversicherung abschliessen.
Wie bei der Automiete ist auch bei Booten der Treibstoff nicht im Mietpreis inbegriffen. Die Kosten werden in der Regel am Ende der Ferien nach der Anzahl der Betriebsstunden des Motors berechnet. Mit 30 bis 70 Franken pro Tag ist zu rechnen. Über einen Elektromotor verfügen zurzeit erst wenige, grössere Boote. Die Stromkosten können 40 Franken am Tag oder mehr betragen.
Einwegfahrten können den Preis erhöhen. Wer also mit dem Boot in den Ferien von A nach B fährt und das Schiff nicht am Ausgangshafen abgibt, muss mit einem Zuschlag rechnen. Dazu kommen möglicherweise noch Hafengebühren.
All diese Zuschläge machen die Ferien auf dem Wasser teurer. Dafür bieten die heutigen Hausboote einiges an Komfort: Eine Küche samt Kühlschrank, Backofen und Herd ist Standard. Oft gibt es auch einen Fernseher und eine Heizung.
Wer jetzt bucht, bekommt teils noch Frühbucherrabatte
Es kann sich lohnen, bei den Vermietern nach Vergünstigungen zu fragen. Es gibt sie zum Beispiel für Rentner und Familien – oder wenn man die Boote für eine längere Zeit mietet. Wer jetzt im Februar bucht, kann teilweise noch von Frühbucherrabatten profitieren.
Tipp: Wer zeitlich flexibel ist und kein Problem mit kühleren Temperaturen hat, kann viel Geld sparen. Die Listenpreise für Bootsmieten variieren von März bis November um 60 bis über 100 Prozent. Das heisst: Im Hochsommer kann ein Boot mehr als doppelt so teuer sein wie zu Beginn und am Ende der Saison.