Eingebaute Akkus: Ein schlechter Kauf
In Geräten festeingebaute Akkus lassen sich nicht austauschen. Deshalb sollte man beim Kauf Geräte mit herausnehmbarem Akku vorziehen.
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saldo 20/2012
05.12.2012
Mirjam Fonti
Diese Erfahrung machen viele: Der iPod funktioniert tadellos, doch plötzlich macht der Akku schlapp. Er lässt sich nicht auswechseln, denn Hersteller Apple baut den Akku fest im Gerät ein. Beim Apple-Händler kostet ein Austausch je nach Modell bis 79 Franken. Das ist fast so viel wie ein neues Gerät. Folge: Die meisten iPod-Besitzer entsorgen bei einem Defekt lieber das funktionierende Gerät, als den Akku zu ersetzen. Immerhin: Es gibt Reparaturwerkstätten w...
Diese Erfahrung machen viele: Der iPod funktioniert tadellos, doch plötzlich macht der Akku schlapp. Er lässt sich nicht auswechseln, denn Hersteller Apple baut den Akku fest im Gerät ein. Beim Apple-Händler kostet ein Austausch je nach Modell bis 79 Franken. Das ist fast so viel wie ein neues Gerät. Folge: Die meisten iPod-Besitzer entsorgen bei einem Defekt lieber das funktionierende Gerät, als den Akku zu ersetzen. Immerhin: Es gibt Reparaturwerkstätten wie Handy-doctor.ch, bei denen ein Akkuwechsel oft günstiger ist als beim Hersteller.
Apple praktiziert diese Methode nicht nur beim iPod, sondern auch bei iPad, iPhone oder beim Laptop Macbook Pro. Das Unternehmen ist keine Ausnahme: Viele Hersteller konstruieren ihre Tablets, Notebooks, Smartphones, Navigationssysteme, Rasierer, elektrischen Zahnbürsten, Fernbedienungen oder gar Staubsauger so, dass sich der Akku nicht selbst auswechseln lässt.
Apple begründet das Vorgehen damit, herausnehmbare Akkus würden mehr Platz beanspruchen. Procter & Gamble erklärt die fest versiegelten Akkus in elektrischen Zahnbürsten damit, dass so kein Wasser eindringen könne.
«Hersteller handeln ohne Not zum Schaden der Kunden und der Umwelt»
Der Berliner Ökonom Stefan Schridde hat das Portal Akkuskandal.de ins Leben gerufen. Er kritisiert bei den fest verbauten Akkus, dass die Produkte vor Ablauf der möglichen Benutzungsdauer zu Müll werden. Schridde: «Die Hersteller handeln ohne Not zum Schaden der Kunden und der Umwelt.» Er empfiehlt deshalb, nur Geräte mit auswechselbaren Akkus zu kaufen.
Das ist durchaus möglich. Es gibt bei den meisten Geräten Hersteller von Produkten mit auswechselbaren Akkus:
- Smartphones: Das iPhone von Apple, das Google-Smartphone Nexus4 oder das HTC One XL gibt es nur mit einem fest eingebauten Akku. Anders das Samsung Galaxy S3 oder das Nokia Lumia 820. Deren Akkus können problemlos ausgewechselt werden.
- Tablets: Sowohl das iPad, das Galaxy Tab von Samsung als auch die Windows-Tablets Surface arbeiten mit fest verbauten Akkus. Die Alternativen: Dell verfügt über Modelle mit austauschbaren Akkus, etwa das Business-Gerät Latitude. Auch Toshiba ermöglicht bei einigen Modellen einen einfachen Akkuwechsel.
- Navigationsgeräte: Ob Falk, Tomtom, Garmin, Medion oder Navigon: Bei den meisten Navis ist der Akku fest eingebaut. Über einen Wechselakku verfügen die meisten VDO-Dayton-Navis.
- MP3-Player: Bei Apples iPod und den MP3-Playern von Archos oder Sony ist der Akku eingebaut. Anders beim Samsung Galaxy S 4.2 Wifi.
- Elektrische Zahnbürsten und Rasierapparate: Ob Braun, Philips oder Panasonic – die Akkus praktisch aller Marken sind bei diesen Produkten fest verbaut. Man kann aber darauf achten, dass sich das Gerät auch im Netzbetrieb benützen lässt, wenn der Akku nicht mehr mitmacht.